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Langfinger haben es in der Eifel schwer

Jede Straftat ist eine zuviel. Schließlich traumatisiert sie Betroffene nachhaltig und kann weitreichende Folgen haben. Dabei scheint die Aachener Polizei auf einem guten Weg, wie die Kriminalitätsstatistik belegt.
Das Sichern von Häusern und Wohnungen - übrigens gerade auch tagsüber - sowie ein wachsames Auge des Nachbarn sind unerlässlich. Denn: Ehe die Polizei kommt, ist der Einbrecher in der Nordeifel meist über alle Berge. Archivfoto

Das Sichern von Häusern und Wohnungen - übrigens gerade auch tagsüber - sowie ein wachsames Auge des Nachbarn sind unerlässlich. Denn: Ehe die Polizei kommt, ist der Einbrecher in der Nordeifel meist über alle Berge. Archivfoto

Der positive Trend der letzten Jahre setzt sich fort:  Seit 2016 sind die Straftaten bei der Kreispolizeibehörde Aachen durchgehend rückläufig - 2019 gingen sie um 520 Fälle oder 1,2 Prozent zurück. Dennoch wurden immer noch 44.473 Straftaten verübt. Die Eifel nimmt eine positive Vorreiterrolle ein. Die Kriminalitätsrate in der Stadt Monschau und den beiden Eifelgemeinden Simmerath und Roetgen ist 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent zurückgegangen. Das verkündeten der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach und Wilhelm Sauer, Leiter der Direktion Kriminalität im Polizeipräsidium. 1074 Delikte wurden verübt, 64 weniger als 2018 registriert wurden.

Kein Getöteter in der Eifel

Erfreulich ist auch, dass den Tätern immer öfter das Handwerk gelegt wird: Die Aufklärungsquote im Südkreis stieg auf 48,23 Prozent (2018: 45,25%). Da kann der ländliche Raum mit dem regionalen Durchschnitt nicht mithalten - denn »kreisweit« werden 53,8 Prozent aller Straftaten aufgeklärt (2018: 52,6%). 27 Mal wurde der Versuch von Mord oder Totschlag erfasst (sechs davon wurden vollendet), 24 Delikte konnten aufgeklärt werden. Ein versuchter Totschlag ereignete sich in der Eifel: Im Juni 2019 war ein Tatverdächtiger im Rollesbroicher Gewerbegebiet auf den Geschädigten zugefahren, der sich im letzten Moment in den Straßengraben retten konnte. In der Eifel gab es keine Vergewaltigung, aber der sexuelle Missbrauch von Kindern in fünf Fällen registriert. Alle Täter konnten dingfest gemacht werden. 25 von 29 gefährlichen und schweren Körperverletzungen konnten aufgeklärt werden. Weiterhin niedrig sind die Fälle im Bereich der Raubdelikte. Hier weist die polizeiliche Statistik für 2019 drei Fälle auf - fünf waren es 2018. Im Bereich der Diebstähle sank die Quote um zwölf Prozent von 491 auf 432 Fälle.

Wachsame Nachbarn erhöhen Sicherheit

Einbrüche in Häuser und Wohnungen sanken von 56 auf 34 Fälle - neun davon passierten am Tag (2017: 13). Hinzu kommen drei Einbrüche in Kellerräume. Die Rate der Aufklärung stieg von 7,14 auf beachtliche 35,29 Prozent. Das bedeutet, dass zwölf Taten aufgeklärt werden konnten.
Geschäfte und Gaststätten wurden in der Eifel 24 Mal von Dieben heimgesucht (2018: 22).
Diebstähle von Kraftwagen, Krafträdern oder Fahrrädern gingen leicht von 66 auf 63 Fälle zurück. Auch die Zahl der Diebstähle aus einem Kraftwagen sank von 89 auf 82 Fälle. Vier Taschendiebstähle in der Eifel (2018: 14) sind im positivsten Sinne der geringste Wert in der ganzen Städteregion. Läden wurden 35 Mal überfallen (+ sechs Prozent).
Sachbeschädigung gab es in der Eifel in 140 Fällen zu beklagen (2018: 131). Nur etwa jedes fünfte Delikt konnte aufgeklärt werden. Sorgen bereiten der Aachener Polizei die zunehmende Zahl an Straftaten gegen ältere Bürger, meist Betrügereien. Mit Enkeltrick, als falsche Polizisten oder aber via Telefon und Internet versuchen die Ganoven an das Geld gerade von Senioren heranzukommen. Selbst in der Eifel stieg die Zahl der Betrügereien von 87 auf 134 Fälle und damit um 54 Prozent. 61 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen handelte allein. 47 Prozent der Personen, die eine Straftat begangen haben oder es ihnen vorgeworfen wird, sind zuvor bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jeder fünfte Straftäter ist Jugendlicher oder Heranwachsender (2,7 Prozent Kinder). Zwei von drei Menschen unter Tatverdacht waren 2019 deutsche Staatsbürger.

Drei Delikte pro 100 Einwohner

Die Häufigkeitszahl (HZ) drückt rechnerisch die durch Kriminalität verursache Gefährdung der Bevölkerung aus und stellt die Delikte mit 100.000 Einwohnern in Relation.
Auf die drei Nordeifel-Kommunen entfällt dabei eine HZ von 3.005 (2018: 3.201).
Negativer Spitzenreiter ist die Stadt Aachen mit 10.676 Delikten pro 100.000 Einwohner (2018: 10.646).


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