Thomas Förster
Mit neuen Ideen in die Tourismus-Saison
Eifel (Fö). »Es war ein weiteres, extrem schwieriges Jahr für unsere touristischen Betriebe in der Eifel. Die andauernde Corona-Pandemie mit einem Lockdown in den ersten Monaten und die Hochwasserkatstrophe im Juli, der eine Stornierungswelle folgte – die Eifel musste wiederholt einen starken Einbruch in der touristischen Nachfrage verkraften«, sagt Markus Ramers, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus GmbH.
Katastrophe nach der Katastrophe
»Es gab unzählige Stornierungen«, weiß auch Barbara Frohnhoff, geschäftsführerin der Monschau-Touristik. Den schwarzen Peter schiebt sie besonders der überregionalen Medienberichterstattung zu. »Da das Krisengebiet nicht genau definiert war, war eine ganze Urlaubsregion entlang der Rur in der Sommerferienzeit kaum besucht. Es habe viele Anstrengungen bedurft, die Gäste wieder anzulocken. »Sehr hilfreich bei unseren Aktivitäten war, dass es für die Eifel-TOP-Angebote wie Eifelsteig, Vennbahn und Wildnis-Trail innerhalb weniger Tage beschilderte Umleitungen gab, sodass auch diese Angebote wieder buchbar waren.« Eifelweit seien die Gästezahlen jedoch erst wieder im Herbst und besonders im sonnigen Oktober angezogen.Markus Ramers schaut optimistisch auf 2022: »Der Beginn des Jahres stimmt uns allerdings optimistisch«. Auch Frohnhoff bemerkt im Monschauer Land deutlich verbesserte Buchungszahlen, doch auf 2019er Niveau sei man noch lange nicht. »Etwas besorgt blicken wir noch auf die nahen Osterferien. Bei vielen Übernachtungsbetrieben liegen die Buchungen im Moment noch unter dem Niveau der Vorjahre und es bleibt zu hoffen, dass sich diese Lage durch das immer kurzfristigere Buchungsverhalten der Gäste noch verbessert«, so Frohnhoff.
Fehlende Fachkräfte - weniger Angebot
Im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel wurden 19,86 Prozent weniger Gästeankünfte vermeldet und 10,33 Prozent weniger Übernachtungen - in Rheinland-Pfalz war es ähnlich. Der Tourismus ist wichtig für die Wirtschaft in der Eifel, dies belegen Zahlen des Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (DWIF). Für März bis Dezember 2020 hat das DWIF für die Eifel einen Umsatzausfall von 520,2 Millionen Euro berechnet. 282,6 Millionen entfallen dabei auf den Übernachtungstourismus und 237,6 Millionen auf den Tagestourismus. »Für die Eifel bedeutet dies wöchentliche Umsatzeinbußen von circa 10 Millionen Euro«, sagt Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus GmbH.Hinzu kommt, dass dem Tourismus pandemiebedingt viele Fachkräfte verloren gegangen sind: »Diese Entwicklung hat auch im Monschauer Land zu einer Veränderung des Angebots geführt«, weiß Frohnhoff. »Einige Betriebe hoffen noch, Mitarbeiter zu finden, um möglichst gut aufgestellt mit ihren erprobten Konzepten in die Saison zu starten. Andere haben ihre Öffnungszeiten oder ihr Angebot reduziert oder neu entwickelt. Manche wissen aber noch nicht, ob sie überhaupt wieder aufmachen werden.
Eine Befragung durch das Marktforschungsunternehmen inspektour hat ergeben, dass die Eifel sich auf Platz 11 im Ranking inländischer Reiseregionen befindet.
In einem Teil der Eifel hat das Hochwasser zwar gravierende Schäden angerichtet, doch die konnten inzwischen weitgehend beseitigt werden. »Unser Dank gilt besonders den ehrenamtlichen Kräften, die auf den Wegen unterwegs waren, um die Schäden zu begutachten«, lobt Ramers den Einsatz der Kräfte. Besonders die Wegepaten des Eifelvereins hätten sich sehr stark eingesetzt und die Wege überprüft. »Hand in Hand mit den Kommunen konnten dadurch die Schäden schnell aufgenommen werden und die Instandsetzung schnell aktiviert werden«.
Neben den Radwegen war der Eifelsteig besonders von den Hochwasserfolgen betroffen. Der Premiumwanderweg ist inzwischen wieder in seiner Gesamtheit begehbar. Es gibt derzeit nur noch wenige Umleitungen und eine Sperrung. » Es gibt noch eine beschilderte Umleitung auf dem Wildnis-Trail zwischen Monschau und Einruhr, Aber beide Wege sind einwandfrei zu erleben und das ist die wichtige Botschaft«, freut sich Frohnhoff. Dem beliebten Wandererlebnis auf dem Premiumwanderweg steht also nichts mehr im Wege.
Barbara Frohnhoff zur Zukunft des Tourismus
Überall in der Region werden wieder Veranstaltungen und Märkte stattfinden, gegebenenfalls mit angepassten Konzepten. Denn wir müssen uns noch eine Weile darauf einstellen, sich immer wieder verändernden Coronaregeln gerecht zu werden, damit sich die Gäste bei uns wohl fühlen.Aber die Region ist auch im Aufbruch. Viele Gastronomen haben neue, sehr attraktive Außenterrassen gebaut, anderswo wurden Zimmer und Ferienwohnungen renoviert und modernisiert.
Ruhe finden als Qualität für Erholung, Aktiv-Tourismus/Gesundheitsangebote/Barrierefreiheit, die Geborgenheit unserer idyllischen Orte entdecken, die alte(n) Geschichte(n) erkunden, Regionalität für Kultur und Kulinarik sind wichtige Stichwörter.
Die attraktive Neuinszenierung des RurUfer-Radwegs mit seinen Rast- und Erlebnisstationen lockt Radurlauber in die Region, in hohem Maße aber auch Tourenfahrer.
Der neue Pumptrack in Kalterherberg bietet Spaß und Action für Familien und Aktivurlauber, die neue Tourist Information mit Raststation wird ab Mai eröffnet. Ein ganz besonderer Erlebnisort zum Kneippen, Rasten und Wohlfühlen wird der neue Wassergarten hinter dem Heilsteinhaus in Einruhr.
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