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Naturfreunde helfen »Heide auf die Sprünge«

Seit einigen Jahren leisten die Unteren Naturschutzbehörden, die Biologische Station und das Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde im Naturschutzgebiet Struffelt in Rott wertvolle Arbeit.

Aber auch der Heimat- und Eifelverein Rott bringt sich ehrenamtlich und engagiert in erforderliche Maßnahme entsprechend ein. Der WochenSpiegel nutzte die Gelegenheit, bei der neuerlichen Aktion mit dem Vorsitzenden des Rotter Heimat- und Eifelvereins, Rainer Hülsheger, über Sinn, Zweck und eine bisherige Bilanz zu sprechen. Im Struffelt gehe es, so Hülsheger, um die Wiederherstellung eines Feuchtheide- Biotops, eines Habitats, das sich über jahrhundertelange bäuerliche Nutzung (Viehhaltung, Streugewinnung) entwickelt habe und durch Wegfall landwirtschaftlicher Nutzung, Drainierung und Aufforstung mit Fichten zu verschwinden drohte. Dieses Naturschutzgebiet sei einer Verbuschung ausgesetzt gewesen, insbesondere durch Birken und Fichten.

Heimat für Tiere und Pflanzen

Durch alle bisher durchgeführten Maßnahmen sei der Landschaft eine wichtige Bedeutung zugefallen, denn die Wiederherstellung einer offenen Heidelandschaft, so Hülsheger, biete der entsprechenden Pflanzen- und Tierwelt eine Heimat. Vogelwelt und Amphibien würden davon besonders profitieren. Dann kommt Rainer Hülsheger auf die neuerliche Diskussion um das Bienensterben zu sprechen. Hier sei es besonders wichtig, dass die hier lebenden Waldbienen, die als äußerst gefährdet gelten, eine wachsende Bienenwelt mit der sich ausdehnenden Heidekrautfläche erhalten. Hülshegers Bilanz vom Beginn der Maßnahmen 1993 bis heute fällt positiv aus. Durch die fortgesetzte Entfichtung und das regelmäßige Entfernen des Fichten- und Birkenaufwuchses sei zunehmend eine Offenlandschaft entstanden. Einen wesentlichen Beitrag dazu habe auch die Bekämpfung des Adlerfarnes durch Knüppeln und Knicken mittels eines von einem Traktor gezogenen Doppel-T-Träger sowie die jährliche Beweidung durch etwa 800 Schafe beigetragen. »Sie sehen, das Ergebnis kann sich sehen lassen, es ist als äußerst positiv zu bezeichnen, da die Heidekrautflächen sich in erheblichem Maße ausgedehnt haben«, lässt er wissen. Nun ging es wieder zur Sache, die Biologische Station leistete erneut ganze Arbeit. Das Schneiden des Heidekrautes sei, so Hülsheger, eine notwendige Routinearbeit, um der Verholzung vorzubeugen und gleichzeitig Samen zu gewinnen, der auf dem offenen Boden, der von Fichten frei gemacht wurde, neue Heidekrautbestände zu begründen. Die Heimatfreunde aus Rott leisten reichlich Muskelkraft, alles ehrenamtlich. So auch bei den Maßnahmen wie das Verschließen von Drainagegräben, das Anlegen von Teichen, den Bau und die Unterhaltung der Stege. Rainer Hülsheger spricht die Besucherlenkung durch Bohlenwege im Gebiet an, die sei 2003 mit Forst, Landschaftsbehörde und seinem Verein in einem Wegekonzept abgestimmt worden. Diese Wege am Struffelt wurden später Teil der grenzüberschreitenden Moorroute sowie des Eifelsteiges.


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