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Pflegehelden aus der Eifel

Sie kasernieren sich in Zehner-Teams ein, um pflegebedürftige Menschen bestmöglichst vor einer Corona-Infektion zu schützen: Die Mitarbeiter des Seligen Gerhard in Simmerath.
Sie sind hochmotiviert und voller Einsatzfreude: Eines der drei „kasernierten“ Pflege-Teams im Seniorenstift Seliger Gerhard mit Leiter Thomas Pulwey (Bildmitte), der stolz auf seine Truppe ist. Foto: Hoffmann

Sie sind hochmotiviert und voller Einsatzfreude: Eines der drei „kasernierten“ Pflege-Teams im Seniorenstift Seliger Gerhard mit Leiter Thomas Pulwey (Bildmitte), der stolz auf seine Truppe ist. Foto: Hoffmann

Thomas Pulwey, Leiter des Seniorenstifts Seliger Gerhard, in dem 92 Senioreninnen und Senioren betreut werden, ist mächtig stolz auf sein Team. In der vergangenen Woche hatte er sich im Zusammenhang mit der aktuellen Covid 19 Pandemie mit einem Rundschreiben an sein Team gewandt und zu Besonnenheit und Solidarität aufgerufen. Einen Tag später kamen dann seine Kolleginnen mit dem selbstlosen Vorschlag auf ihn zu, mit einem Team von 10 Pflegekräften die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner über sieben Tage sicher zu stellen. „Wir konnten dann in kürzester Zeit drei Teams mit je 10 Freiwilligen zusammenstellen, die rotierend zum Einsatz kommen“, fährt der Leiter der Pflegeeinrichtung mit sichtlichen Stolz fort. Weiter erklärt Pulwey, dass die Nacht dann von zwei weiteren Kräften abgedeckt werde, damit die „kasernierten“ Kolleginnen und Kollegen in dieser Zeit regenerieren könnten. Ziel sei es, einen rasanten Anstieg an Infektionen bei Bewohnern und Mitarbeitern durch das konsequente Reduzieren von Sozialkontakten zu vermeiden. Dieses Vorgehen soll auch Eifelklinik möglichst entlasten. Pulwey hebt dabei die außerordentliche Moral, Motivation und Solidarität seiner Mitarbeiter hervor und möchte dies auch nach Aussen kommunizieren, um ein positives Signal an die Menschen zu senden. Thomas Pulwey betont nochmals, dass sein Team am Limit arbeitet. Nach dem ersten bestätigten Todesfall in der letzten Woche, gebe es auch unklare Krankheitsausfälle beim Personal, was neben der Knappheit an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln zu einer deutlichen Mehrbelastung führe. Von der Gemeinde Simmerath gab es für die initiierte Maßnahme des Seniorenstifts gleichfalls spontane Hilfe. „Um für die Mitarbeiter Schlafgelegenheiten in unserem Haus einrichten zu können, habe ich mich hilfesuchend an Bürgermeister Hermanns gewandt.“ Mitarbeiter des Bauhofs lieferten daraufhin adhoc 10 Stockbetten, also 20 Schlafgelegenheiten für die drei gebildeten Teams. Darüber hinaus stellten Mitarbeiter des Sozialen Dienstes zeitweise die Kinderbetreuung sicher, wenn Kolleginnen keine privaten Alternativen haben. Damit aber noch nicht genug, so Pulwey:“ Unsere Küchenmannschaft bekocht jetzt neben unseren Bewohner und den Patienten der Eifelklinik, auch unsere Pflegeteams. Zudem kochen wir ab Montag, im Rahmen der Nachbarschaftshilfe, auch für 30 Bewohner des Helene Stollenwerkhauses, da diese Menschen nicht mehr in die Werkstätten gehen können.“ Ferner unterstützen auch die Servicekräfte der geschlossenen Cafeteria die Pflegekräfte. Thomas Pulwey: „Ein jeder hilft, wo er nur kann und zeigt auf wunderbare Weise, wozu wir hier im Stande sind. Wir sind alle frohen Mutes und wir hoffen, aus dieser  Krise gestärkt und vielleicht auch mit einem ´überarbeiteten` Wertegefüge hervorzugehen.“


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