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»Rursammler« sammelt kein Rurwasser mehr

Monschau (nk/Fö). Das ehemalige Stadtbild der historischen Altstadt von Monschau war geprägt von massiven Betonklötzen, die in die Rur eingelassen waren. Sie waren Teil des »Rursammlers«, einem Kanalisationsabschnitt, der in den 1970er Jahren in das Flussbett der Rur eingebaut worden war und der sich auf einer Länge von etwa 900 Metern durch die Stadt zog. Im Jahr 2014 wurde dann ein »Fremdwassersanierungskonzept« aufgestellt, das nun erfolgreich Abschluss feierte.

Dieses ergab, dass die Kanalisation, die in den 70er Jahren noch auf dem neuesten Stand der Technik war, den modernen Standards nicht mehr nachkommt. Rurwasser konnte in die Kanalisation eindringen, umgekehrt drang auch Schmutzwasser in die Rur ein. 2015 wurde daher ein Konzept zur Sanierung und Modernisierung des »Rursammlers« entworfen. Auch das Altstadt-Panorama sollte aufgewertet werden. Das Konzept wurde im Frühjahr 2016 einstimmig vom Rat der Stadt Monschau bewilligt. 2017 bewilligte der Regierungsbezirk Köln 2,5 Millionen Euro für die Sanierung. Öffentliche Baumaßnahmen wurden vom Umweltministerium NRW zu 80 Prozent gefördert, privater Umbau etwa für neue Hausanschlüsse zu 50 Prozent.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden 540 Meter von der Herbert-Isaac-Straße bis zum Markt, sprich etwa 60 Prozent der gesamten Anlage, gänzlich stillgelegt. Weitere 320 Meter Richtung Rosenthal wurden saniert. 75 Hausanschlüsse mussten saniert oder erneuert werden.

Aufgrund der touristischen Bedeutung der Altstadt konnten die Bauarbeiten nur im Zeitraum Januar bis Mai durchgeführt werden, was zu einer spürbaren Verlängerung der Bauzeiten führte. Der erste Bauabschnitt wurde 2018 abgeschlossen, 2019 folgte dann die Errichtung einer Pumpe an Richter’s Eck, welche 2020 abgeschlossen wurde. 2021 ging es dann weiter mit der Verfüllung des stillgelegten Rursammlers sowie dem Abbruch der Schachtköpfe im Bereich der ehemaligen Kanalisation. Im Herbst 2022 wurde mit der Verdämmung des Altkanals sowie dem Rückbau des Schachts das Projekt fertiggestellt.

Nebenbei wurde auch ein großer Teil der Altstadt barrierefrei gestaltet: Das Kopfsteinpflaster wurde entnommen, abgeschliffen wiedereingesetzt. Zudem wurden überall in Monschau Kunstobjekte aufgestellt.

»Ein außergewöhnliches Bauprojekt für die Stadt Monschau«, unterstreicht Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer, die den beteiligten Firmen, aber auch der ehemaligen Verwaltungschefin Margareta Ritter dankte, die das »Fremdwassersanierungskonzept« auf den Weg brachte. Krämer: »Dass man das Flussbett der Rur wieder als naturnah wahrnehmen kann und nebenbei passende Kunstwerke den Flusslauf bereichern, ist mehr als nur ein schöner Nebeneffekt.«


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