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Thomas Förster

Vandalen wüten am Schmidter »Zimmel«

Die Grillhütte im »Zimmel« war über Jahrzehnte ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Vermehrte Zerstörungswut macht die Aktiven des Eifelvereins Schmidt nun aber fassungslos.

Schmidt (ale). Die Eifelvereins-Ortsgruppe Schmidt, deren aktive Leute die Grillhütte einst errichteten, bezeichnete sie als ihre »Gute Stube«; hier konnte man feiern und grillen und gemütliche Stunden verbringen.
Doch seit Dezember verzeichnete der Hüttenwart, Hans-Gert Müller, mehrere Einbrüche mit Zerstörungen und Verwüstungen, die nicht nur ihn fassungslos machen: Drahtverstärkte Kunststoffscheiben wurden zertrümmert, der Boden in der Hütte war von Scherben übersät. Es war Feuer gemacht worden, aber nicht nur in der dafür bereitstehenden Feuerstelle unter dem Grill, auch auf dem Boden fand Hans Gerd Müller noch kokelnde Scheite. Eine Holztür wurde eingetreten und anschließend aufs Feuer geworfen, auch eine Toilettentür wurde kaputt gemacht. Kopfschüttelnd nahm er die Zerstörungen zur Kenntnis, machte Fotos und informierte den Vorstand. Die Polizei wurde eingeschaltet
Michael Jansen, der erste Vorsitzende der Schmidter Eifelvereinsortsgruppe, ist ratlos. »Für solche Reparaturen hat der Verein nicht das Geld‘«, sagt er, »doch wir wollen die schöne Anlage nicht dem Mob überlassen.« Der zweite Vorsitzende, Bodo Burmann, ergänzt: »Irgendeiner muss den Dreck hier wieder wegmachen; man ist kaum noch motiviert.«
Der Bürgermeister der Stadt Nideggen, Marco Schmunkamp, machte sich vor Ort ein Bild des Desasters. Dass nun Mitarbeiter des städtischen Bauhofs mit anpackten und gemeinsam mit Vereinsmitgliedern aufräumten, sorgt für ein wenig Erleichterung und Zuversicht.
»Wir würden die Anlage gern sobald wie möglich wieder vermieten«, ist aus dem Vorstand der Eifelvereins-Ortsgruppe zu hören. Nicht nur die Schmidter, auch viele Wanderer, Familien und Gruppen von Nah und Fern kennen den beliebten Treffpunkt und schätzen die einmalige Lage und das rustikale Ambiente.
Auch in den beiden letzten Jahren verzeichnete Hans-Gert Müller noch viele Reservierungen. »Wegen Corona konnten die Leute nicht verreisen wie sonst, da war unsere reizvolle Location sehr gefragt«, berichtet er. Er kennt Gruppen, die immer wieder kommen: Jugendgruppen, Wanderer und Biker.
Marco Schmunkamp sagt: »Das aufzugeben, wäre Wahnsinn.« Er verweist auf das gute Miteinander mit dem Eifelverein, der hier seit Jahrzehnten als Pächter fungiert. Die Stadt als Eigentümerin habe Anzeige erstattet, teilt er mit, die Polizei sei informiert, und die weiter oben wohnenden Nachbarn seien sensibilisiert und würden auffällige Personen und Vorkommnisse melden. »Nur weil ein paar Verrückte hier randaliert haben, fände ich es sehr schade, diesen Platz nicht weiter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen«, sagt er.
So wird wieder in die Hände gespuckt; der schöne Platz soll öfter kontrolliert werden, und dann kann er möglicherweise doch wieder als einladender Treffpunkt dienen.


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