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Thomas Förster

Weihnachtsmarkt ist Glühwein

Monschau. Bei der Bürgerversammlung wird sich für den Monschauer Weihnachtsmarkt ausgesprochen - abgespeckter und weitläufiger vielleicht...

Geht es nach den rund 150 Teilnehmern des Bürgerforums, dann werden Einheimische und Gäste in dieser Weihnachtszeit wieder den Budenzauber in Monschau genießen können. Die Organisation stellt Monschau-Touristik und Freiwillige jedoch vor große Herausforderungen.

Monschau (Fö). »Weihnachtsmarkt ist Glühwein - wenn es den nicht gibt, dann kommt auch keiner zu den Handwerk- und Verkaufsbuden.« Prägnant fasste ein Monschauer Bürger die rund zweistündige Diskussion in der Aula der Hauptschule zusammen, die sehr gut besucht war und in der friedlich und kontrovers Meinungen ausgetauscht wurden.

Bürgermeisterin Dr. Carmen Krämer führt zunächst Anwohnern wie Gewerbetreibenden vor Augen, welch großer Aufwand der Monschauer Weihnachtsmarkt gerade für den Bauhof mit sich bringe. Kosten von rund 50.000 Euro würden dafür entstehen, zudem bezuschusse man die Qualitätsoffensive des »Budenzaubers« mit 20000 Euro. Demgegenüber stünden einzig Parkgebühren, die man aber nicht eins zu eins als Einnahmen deklarieren könne, da die Parkflächen jederzeit sehr gut frequentiert seien.

Der Monschau-Touristik entstehen sogar weit über 120.000 Euro an Kosten etwa für Sicherheitskonzepte, Brandsicherung oder Sanitätsdienste. »Personal ist uns in der Pandemie verloren gegangen, das Budget ist zusammengeschrumpft und die Zeit knapp«, mahnte MonTour-Geschäftsführerin Barbara Frohnhoff.

Marke Monschau ist Lebensversicherung

Während die Anwohner einzig die zunehmende Respektlosigkeit der Gäste in Zeiten des Massentourismus kritisierten und dafür warben, dass sie und ihre Anwesen besser geschützt sein müssten, sorgten sich andere Stimmen gerade um die Strahlkraft, die der Weihnachtsmarkt für Monschau hat. »Wenn unsere Marke verloren geht, stirbt auch die Stadt«, versicherte Hermann Mertens vom Partnerschaftskomitee. Werner Maaßen verwies darauf, dass der Weihnachtsmarkt einst gegründet worden sei, um die Betriebe durch den umsatzschwachen Winter zu bringen. Und Jochen Kaulard versicherte, dass die Vorweihnachtszeit der Altstadt derart viel Nutzen bringe, dass man nicht in Zahlen messen könne.

Einvernehmlich rückte man daher vom Begriff »Weihnachtsstadt« ab und will nun auf die Beine stellen, was noch möglich ist, wie es Hilmar Weber formulierte. Eine Idee ist, die Buden auf die kleinen Plätze in der Altstadt zu verteilen, um den Andrang zu entzerren.

Während die Bürgermeisterin um Unterstützer warb, zeigte sie noch einmal auf, wohin die Reise gehen soll: »Ich möchte ein hochwertiges und abwechslungsreiches Angebot, aber auch Energie sparen, nachhaltiger wirtschaften, die Dörfer einbinden und vielleicht über weihnachtliches Flair nach dem Weihnachtsfest nachdenken.« Aber das ist vorerst Zukunftsmusik...

Orga-Team sucht Mitstreiter

Die Auswirkungen von Corona-Pandemie und Energiekrise werden so manchen Budentreiber von Monschau fern halten.
Das wird die Einnahmen durch Standgebühren reduzieren, aber auch die Verkaufsfläche entzerren.
Die Ideen konkret umsetzen soll nun ein Organisationsteam, das aus Gastronomen und Anwohnern bereits besteht und nun ausgeweitet werden soll.
Wer sich beteiligen will, melde sich bei Monschau-Touristik unter Tel. 02472/80480 oder Mail an touristik@monschau.de


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