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Andreas Bender

120 neue Tümpel seit 2015 im Rhein-Hunsrück-Kreis

Rhein-Hunsrück. Seit 2015 laufen im Landkreis Projekte, bei denen Tümpel, überwiegend in den Waldgebieten, angelegt und ältere Gewässer reaktiviert werden.

In zwei größeren Projekten wurden bisher etwa 120 neue Wasserflächen hergestellt. Zusätzlich wurden seit 2018 auch etwa 50 ältere Gewässer durch Entschlammung und weitere Maßnahmen reaktiviert. Das Projekt läuft in enger Zusammenarbeit mit den Forstrevieren im Kreis. Die in den Hunsrückwäldern so häufigen Decklehmschichten eignen sich hervorragend für die Modellierung von Geländemulden, die sich schnell mit Wasser füllen und auch bald von den ersten Tieren besiedelt werden. Neben der Funktion als Lebensraum für Tiere sind die Wasserflächen wichtig für das Zurückhalten des Niederschlagswassers im Wald und verzögern das Austrocknen der Bestände in den trockenen Sommermonaten.

 

Bereits 2017 hatten Prof. Dr. Thomas Wagner und das Ehepaar Ursula und Manfred Braun mit Studierenden der Universität Koblenz untersucht, welche Amphibien, Libellen und Wasserkäfer die neu angelegten Kleingewässer besiedeln. Nachdem das aus Ersatzzahlungsmitteln über die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz finanzierte Projekt weitergeführt und ergänzt wurde, wird die Uni nun erneut Erfassungen durchführen. Das aus Nassau stammende Ehepaar ist in der rheinland-pfälzischen Biologenszene seit vielen Jahrzehnten aktiv und hoch angesehen. Manfred Braun lobte das seit 2015 laufende Vorzeige-Projekt, das er sich in ähnlicher Form in vielen anderen Kreisen wünschen würde.

 

Referentin Anna Adelt (Stiftung Natur und Umwelt) freut sich, dass bisher bereits 185.000 Euro aus Ersatzzahlungsgeldern effektiv und sinnvoll angelegt wurden. Die Ersatzzahlungen werden bei nicht ausgleichbaren Eingriffen (meist Hochbauten wie Windräder, Stromleitungstrassen oder Mobilfunkmasten) im Zulassungsbescheid von der zuständigen Kreisverwaltung festgesetzt und vom Eingriffsverursacher an das Land gezahlt. Die Stiftung verwaltet die Gelder und bewilligt aus diesen auf Antrag Naturschutzprojekte in den Kreisen.

 

Gemeinsam wurde im Kreishaus besprochen, welche Tiergruppen zu welchem Zeitpunkt und an welchen Gewässern erfasst werden sollen. Die Erfassungen beginnen jetzt im März mit den Fröschen und Kröten und enden im September mit den Libellen. Wagner freut sich besonders auf die Untersuchung der Käfer, für die er selbst Spezialist ist.

 


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