Andreas Bender

Erfolgreiches Geschäftsjahr: VVR-Jahresüberschuss beträgt 9,26 Millionen Euro

Region. Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG (VVR) blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück.

Der langjähriger AR-Vorsitzende Günter Heß wurde im Rahmen der Veranstaltung gebührend verabschiedet. V.l.: Erik Gregori (Co-Vorstandssprecher), Peter van Moerbeeck (Vorstand), Gün-ter Heß (bisheriger AR-Vorsitzender), Hans-Peter Scholtes (neuer AR-Vorsitzender), Michael Hoeck (Co-Vorstandssprecher) und Dr. Michael Wilkes (Vorstand).

Der langjähriger AR-Vorsitzende Günter Heß wurde im Rahmen der Veranstaltung gebührend verabschiedet. V.l.: Erik Gregori (Co-Vorstandssprecher), Peter van Moerbeeck (Vorstand), Gün-ter Heß (bisheriger AR-Vorsitzender), Hans-Peter Scholtes (neuer AR-Vorsitzender), Michael Hoeck (Co-Vorstandssprecher) und Dr. Michael Wilkes (Vorstand).

Bild: Isaiah Kulpinski / VVR

Mehr als 200 von den Mitgliedern gewählte Vertreterinnen und Vertreter stimmten im Rahmen der Vertreterversammlung in der Messe Idar-Oberstein über die Feststellung des Jahresabschlusses, die Entscheidung über die Verwendung des Jahresüberschusses, die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie Wahlen zum Aufsichtsrat ab.

 

In ihrem Bericht an die Vertreterinnen und Vertreter präsentierten Michael Hoeck und Erik Gregori, beide Co-Vorstandssprecher der Bank, ein hervorragendes Jahresergebnis. Besonders erfreulich: Die Bank konnte 3.341 neue Mitglieder gewinnen. Damit ist die Zahl der Teilhaber auf 55.723 gestiegen – entgegen dem bundesweiten Trend rückläufiger Mitgliederzahlen bei Genossenschaftsbanken. „Unsere Stärke liegt darin, Menschen zu verbinden, um gemeinsam Lösungen zu schaffen“, betonte Hoeck.

 

Trotz eines anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds konnte die Bank ihre wesentlichen Kennzahlen weiter steigern. Das betreute Kundenanlagevolumen wuchs um 5,7 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro. Das betreute Kundenkreditvolumen legte um 2,9 Prozent auf fast 2,3 Milliarden Euro zu. Das Eigenkapital stieg um 3,0 Prozent auf rund 354 Millionen Euro. „Diese Zahlen stehen für wirtschaftliche Stabilität und unsere aktive Rolle in der Region. Jeder investierte Euro fördert Beschäftigung und Wachstum, jeder gesparte Euro steht für finanzielle Vorsorge“, so Erik Gregori. Besonderer Dank galt dem rund 500-köpfigen Team der Bank. „Ohne den täglichen Einsatz, die hohe Kompetenz und die Kundenorientierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen“, ergänzte Hoeck.

 

2024 zeigte sich ein Wandel im Anlageverhalten der Kundinnen und Kunden. Nach anfänglicher Zurückhaltung infolge des EZB-Zinsanstiegs erleben renditestärkere Anlageformen nun eine Renaissance. Das Depot- und Fondsvolumen stieg um über 14 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro, während die Bankeinlagen mit 2,52 Milliarden Euro stabil blieben. "Dieses Vertrauen ist ein klarer Beleg für die erfolgreiche Arbeit unserer Beraterinnen und Berater", ergänzte Hoeck.

 

Verlässlicher Partner für Unternehmen und Privatkunden

Im Firmenkundengeschäft vergab die Bank 1.081 neue Unternehmenskredite mit einem Gesamtvolumen von rund 250 Millionen Euro – ein Plus von 5,4 Prozent. "Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten stehen wir unseren Firmenkunden partnerschaftlich zur Seite", betonte Gregori.

 

Im Privatkundensegment war das Neugeschäft im klassischen Wohnungsbau rückläufig, jedoch konnten Finanzierungen von Immobilienkäufen sowie Investitionen in energetische Sanierungen diesen Trend kompensieren. Insgesamt wuchs das betreute Kreditvolumen für Privat- und Firmenkunden um 2,9 Prozent.

 

Im Immobiliengeschäft verzeichnete die Bank mit 133 vermittelten Objekten im Wert von rund 28 Millionen Euro einen neuen Rekord. "Die Märkte haben sich gewandelt – heute zählen Erfahrung und Expertise mehr denn je", so Hoeck. Die Bank profitiere hier vom Know-how ihrer Immobilienspezialisten.

 

Der Jahresüberschuss 2024 beträgt 9,26 Millionen Euro. Nach Zustimmung der Vertreterversammlung wird das Eigenkapital um rund neun Millionen Euro gestärkt und eine Basisdividende von 1,5 Prozent gezahlt. Bei intensiver Nutzung der Bank kann die Zahlung an die Anteilseigner durch Bonuskomponenten im Rahmen des neuen MitgliederBonus auf bis zu 7,5 Prozent steigen.

 

Auch das Thema Investitionen in die Zukunft spielte in den Berichten eine zentrale Rolle. So wurden 2024 umfangreiche Modernisierungen an den Standorten Piesport, Traben-Trarbach und Emmelshausen umgesetzt sowie die Komplettsanierung der Hauptstelle in Simmern vorangetrieben. Weitere Modernisierungen von Filialstandorten in den kommenden Jahren sind geplant.

 

Ein weiterer Schwerpunkt war der bereits 2023 gestartete interne Wandel hin zu mehr Flexibilität und Arbeitgeberattraktivität. „Der demografische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen. Deshalb schaffen wir attraktive Rahmenbedingungen für unsere Teams und investieren in moderne Arbeitswelten, agile Methoden und flexible Modelle für unsere Teams“, erklärte Hoeck.

 

Auch 2025 setzt die Bank auf den direkten Dialog mit ihren Mitgliedern: Im Mai boten fünf Mitgliederforen an den Standorten Cochem, Morbach, Birkenfeld, Kröv und Kirchberg für insgesamt über 1.200 Mitglieder spannende Einblicke und unterhaltsame Momente. Neben wichtigen Themen wie der Betrugsprävention, bei der über aktuelle Betrugsmaschen und Schutzmaßnahmen informiert wurden, und transparentem Einblick in die wirtschaftliche Lage der Bank, sorgte das Comedy-Duo „Onkel Fisch“ für beste Unterhaltung im Publikum.

 

Über 500.000 Euro Engagement für die Region

Der gesellschaftliche Beitrag der Bank geht weit über ihre wirtschaftliche Tätigkeit hinaus: Über 500.000 Euro flossen 2024 in Spenden und Sponsoring. Hinzu kommen Steuerzahlungen der Bank und ihrer Mitarbeitenden in Höhe von über 10,3 Millionen Euro. "Damit stärken wir unsere Heimatregion spürbar", so Gregori.

 

Turnusmäßig fanden die Wahlen des Aufsichtsrates statt. Ein besonderer Moment der Vertreterversammlung war dabei die Verabschiedung des Aufsichtsratsvorsitzenden Günter Heß aus Brücken, der nach 38 Jahren im Aufsichtsrat, davon 35 Jahre als Aufsichtsratsvorsitzender, wegen des Erreichens der Altersgrenze nicht erneut in den Aufsichtsrat gewählt werden konnte. Die Bank dankte ihm herzlich für sein langjähriges Engagement und seine prägende Rolle. Der Verband ehrte und verabschiedete ihn mit einer „Ehrennadel in Gold“ sowie einer Urkunde für seine 38 Jahre AR-Tätigkeit. Zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Hans-Peter Scholtes aus Minheim gewählt. Unterstützt wird er zukünftig von Dr. Oliver Conradt aus Kirschweiler dem neuen stellvertretenden AR-Vorsitzenden. Beide bringen Erfahrung und frische Impulse mit. „Mit Herrn Günter Heß verabschieden wir eine prägende Persönlichkeit. Gleichzeitig freuen wir uns auf die Zusammenarbeit in neuer Konstellation“, so Erik Gregori.

 

Trotz anhaltender Unsicherheiten bleibt die Bank optimistisch. "Wir erwarten eine stabile Nachfrage im Kreditgeschäft – gestützt durch unsere regionale Verankerung und das Vertrauen unserer Mitglieder", so Hoeck. Sollte sich die Zinsstruktur weiter normalisieren, könnte dies zusätzliche Impulse geben. Co-Vorstandsprecher Michael Hoeck verabschiedete sich bereits bei allen anwesenden Vertreterinnen und Vertretern, da er zum 1. September 2025 den Vorstandsvorsitz beim Genoverband e.V. in Frankfurt antritt und die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG nach über 16 Jahren verlässt. Seine Rolle als Co-Vorstandssprecher übernimmt zukünftig Vorstandsmitglied Dr. Michael Wilkes. Hoecks Aufgaben werden unter den verbleibenden Vorständen Erik Gregori, Peter van Moerbeeck und Dr. Michael Wilkes aufgeteilt.


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