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Andreas Bender

Hängepartie am Hahn ist vorbei: Triwo übernimmt

Hahn-Flughafen. Nach anderthalb Jahren Insovenzverfahren und einem gescheiterten Verkaufsversuch ist der Flughafen Hahn endlich raus aus den Turbulenzen.

Insolvenzverfahren erfolgreich beendet: Der Flughafen Hahn ist raus aus den roten Zahlen. Darauf wollen der Triwo-Vorstandsvorsitzende Peter Adrian (r.) und Flughafen-Geschäftsführer Rüdiger Franke aufbauen.

Insolvenzverfahren erfolgreich beendet: Der Flughafen Hahn ist raus aus den roten Zahlen. Darauf wollen der Triwo-Vorstandsvorsitzende Peter Adrian (r.) und Flughafen-Geschäftsführer Rüdiger Franke aufbauen.

Bild: Robert Syska

Gemeinsam präsentierten der neue Flughafen-Eigner Peter Adrian, dessen Triwo AG den Flughafen im zweiten Anlauf erworben hatte, und Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner in der vergangenen Woche den Fahrplan für den Hunsrück-Airport.

Zum 1. Mai übernimmt die neue Triwo Hahn Airport GmbH das operative Geschäft am Hahn. Deren Geschäftsführer wird Rüdiger Franke - ehemaliger Manager des Flughafens in Zweibrücken - der in den vergangenen Monaten bereits als Generalbevollmächtigter des Insolvenzverwalters das Heft am Hahn in der Hand hielt.

Nach dem gescheiterten Verkauf an die Frankfurter Swift Conjoy GmbH war Insolvenzverwalter Plathner die Erleichterung darüber anzusehen, dass der Flughafen nun hoffentlich wieder »in ruhigeres Fahrwasser kommt«, so Plathner. Man habe das Verfahren erfolgreich genutzt, um den Hahn so aufzustellen, dass er keine Verluste mehr schreibe und sogar kleine Gewinne erwirtschafte, betonte er. Er sei deshalb froh, dass der Hunsrück-Airport mit dem Verkauf an die Triwo AG nun »in gute Hände übergeben wird.«

Was ändert sich nun am Hahn? Zunächst der Name: »Frankfurt« fällt weg. »Frankfurt ist weit weg«, betonte Peter Adrian, »die Bezeichnung ‚Hahn‘ muss genügen.« Der Namenswechsel ist auch Ausdruck der Tatsache, dass mit der Übernahme durch die Triwo AG auch die bislang 17,5 prozentige Beteiligung des Landes Hessen vom Tisch ist. Ab sofort ist Triwo Alleineigentümer.

Am Geschäftsmodell will Peter Adrian nicht rütteln. Auch er setzt weiterhin auf die Standbeine Passagierverkehr, Frachtgeschäft und Luftfahrzeugwartung. Diese Bereiche sollen auch in Zukunft weiterentwickelt werden. »Wo dann der Schwerpunkt liegt«, so Adrian, »das wird die Zukunft zeigen.«

Zunächst gelte es aber, die Mängel in Sachen Infrastruktur und Technik zu beseitigen. Dafür seien Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe erforderlich.

Der Triwo-Vorstandsvorsitzende ist vom Potential des Flughafens überzeugt. Beleg sei die Tatsache, dass der Flughafen bereits während des Insolvenzverfahrens aus den roten Zahlen herausgeführt werden konnte. »Auch wir kochen natürlich nur mit Wasser«, so Adrian, »aber wir wissen aus Erfahrung an welchen Stellschrauben man drehen muss, um wirtschaftlich zu besseren Ergebnissen zu kommen.« Zudem könne man innerhalb der Unternehmensgruppe aus einem »großen Strauß an Synergiemöglichkeiten schöpfen.« Die Triwo AG betreibt bereits vier andere Flugplätze, unter anderem in Mendig und Zweibrücken.

Die Erleichterung über den erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens sei auch bei der Belegschaft zu spüren gewesen, so Geschäftsführer Franke. In der Mitarbeiterversammlung, in der der neue Eigentümer präsentiert wurde, habe es nach der Vorstellung sogar Beifall gegeben. Triwo hatte angekündigt, alle rund 400 Flughafenbeschäftigte zu übernehmen.


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