Karbach erneut mit Auswärtssieg

von Arno Boes Als Tabellenführer sind die Karbacher derzeit bei ihren Auswärtsspielen ein gefragter Gegner, hofft doch der gastgebende Verein auf möglichst viele Zuschauer. Der SV Saar 05 Saarbrücken ist da keine Ausnahme, entsprechend enttäuscht waren die Vereinsvertreter, dass nur gut 100 Fußballfreunde, davon 15 aus Karbach, die Partie sehen wollten. Mit dazu bei trug wohl auch das spätsommerliche Wetter mit Temperaturen nahe der 30°C auf dem Platz, was auch den Akteuren beider Teams offensichtlich zu schaffen machte. Die Karbacher kamen dennoch gut ins Spiel, zogen ihren Angriffsfußball aus der eigenen Hälfte gekonnt auf. Schon in den ersten Minuten gab es einige Chancen und der Saarbrücker Torwart Marc Birkenbach konnte sich das ein oder andere Mal auszeichnen. Doch Trainer Torsten Schmidt hatte auch vor den starken Sturmsolisten im Saar-Team gewarnt. Die hatten die Karbacher in der ersten Hälfte auch gut im Griff, es gab nur eine gefährliche Situation durch Athansios Noutsos für das Karbacher Tor. Auf der Gegenseite setzte in der 25. Minute Tobias Jakobs zu einem seiner inzwischen bekannten Sturmläufe an. Im Strafraum der Saarbrücker angekommen, drückte ihn ein Saarbrücker mit der Hüfte zur Seite, der zu Anfang gut, später eher unglücklich agierende Schiedsrichter Sebastian Epp Stand direkt daneben und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Sören Klappert ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte den Strafstoß zur 1:0-Führung. Danach kam die Phase, in der alle Spieler sowohl mit Gegner und Ball, aber auch mit der Hitze kämpften. Große Szenen blieben aus, erst in der 42. Minute setzten die Karbacher wieder einen Akzent. Enrico Köppen eroberte sich nach einem Zweikampf noch in der eigenen Hälfte nahe der Mittellinie den Ball. Nach einem Lauf über gut 45 Meter passte er in die Strafraummitte der Saarländer. Dort leitete Johannes Göderz den Ball direkt nach rechts weiter auf Tim Puttkammer. Und dessen Torschuss drehte sich am Torwart vorbei in die lange Ecke zum 2:0 für die Gäste. Damit ging es in die Pause, aus der die Karbacher wohl nicht ganz konzentriert zurückkamen. Drei Minuten nach Wiederbeginn ergab sich plötzlich durch fehlende Abstimmung in der Karbacher Abwehr eine freie Gasse für Noutsos. Und der nutze die mit einem wuchtigen Schuss in die linke obere Ecke zum Anschlusstreffer für Saar 05. Torwart Florian Bauer, der bis dahin wenig am Ball war, hatte keine Chance zur Abwehr. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Karbacher wieder sortiert hatten. Dann versuchten sie wieder ihr Aufbauspiel, doch die Hausherren witterten nach dem Treffer und durch die verbleibende lange Spielzeit ihre Chance auf den Ausgleich. Entsprechend aggressiv gingen sie zu Werke, was das Spiel immer hektischer werden ließ. Schiedsrichter Epp verteilte einige gelbe Karten, doch manche seiner Entscheidungen waren hüben wie drüben nicht immer nachvollziehbar. Drei Minuten ließ er am Ende nachspielen. Karbach verteidigte den Vorsprung mit allen Mitteln, kam dadurch selber in der zweiten Halbzeit kaum noch zu eigenen Torgelegenheiten. Der Schlusspfiff wurde dann um so mehr bejubelt, hatte man doch mit Kampf sein Versprechen vom Vorabend halten können. Torsten Schmidt war mit seinem Team zufrieden: „Die Verteidigung der Führung war eine gute Mannschaftsleistung. Wir haben diesmal in der ersten Halbzeit mit den beiden Toren eine gute Basis gelegt, die wir dann in der zweiten Hälfte trotz des schnellen Gegentores verteidigen konnten. Den Kampf der Saarbrücker haben wir angenommen und bestanden. Deshalb nehmen wir am Ende gerne die drei Punkte mit.“ Damit ist der FC Karbach auch nach dem achten Spieltag weiterhin Tabellenführer in der Oberliga RLP/Saar. Am morgigen Dienstag, 13. September, tritt man im Rheinlandpokal bei der SG Mendig an, Anpfiff ist um 19.30 Uhr. Der nächste Gegner auf dem heimischen Quintinsberg heißt Arminia Ludwigshafen. Die Chemiestädter stehen derzeit auf dem 14. Tabellenplatz und damit in der Abstiegszone. Man darf erwarten, dass sie auch beim Tabellenführer um jeden Punkt kämpfen werden.