Leben und Lachen im stationären Hospiz in Simmern
"Uns ist es wichtig, dass die Menschen im Hunsrück wissen, wie die stationäre Hospizarbeit funktioniert und wie wir arbeiten. Beim Tag der offenen Tür kann man sich ein Bild davon machen, wie wir schwerkranken Menschen, und ihren Angehörigen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt ermöglichen", erklärt Torsten Maltri, der zum ersten Mal dieses Angebot in Simmern macht, um Berührungsängste abzubauen.
Der stellvertretende Leiter der rheinlandpfälzischen Hospize der Stiftung kreuznacher diakonie hat zusammen mit seinem Team viel vorbereitet. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende werden Kleingruppen mit Führungen durch das Hospiz begleiten und für Fragen zur Verfügung stehen. Wer tiefer einsteigen möchte kann an verschiedenen Workshops teilnehmen und in die Aromapflege und Klangtherapie hineinschnuppern und -hören. An der interaktiven Wünschewand ist jeder eingeladen, seine Wünsche und Gedanken über das Sterben und den Tod zu formulieren. "Der Tod wird oft als Tabuthema betrachtet. Dabei ist es ein Weg, den jeder von uns einmal gehen muss. Wir können einen Krankheitsverlauf nicht ändern, aber den Weg begleiten und vielleicht leichter machen, indem wir ihn so individuell, so würde- und liebevoll für unser Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Angehörige gestalten", erklärt Maltri.
Das Aenne Wimmers Hospiz besteht seit acht Jahren. Aktuell arbeiten in Simmern 21 hauptamtliche Mitarbeiternde in Voll- und Teilzeit in der Pflege, der Sozialarbeit und Hauswirtschaft. Hinzu kommen Physio-, Ergo- und Klangtherapeuten, Seelsorger und zehn ehrenamtliche Mitarbeitende. Das Aenne Wimmers Hospiz ist Mitglied im Hospiz- und Palliativverband (HPV) Rheinland-Pfalz sowie Teil des Netzwerkes der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) und des ambulanten Hospizdienstes der Region und bildet auch aus. "Es bestehen Kooperationen mit der Berufsbildenden Schule (BBS) Simmern und der Schule für Gesundheitsberufe der Stiftung kreuznacher diakonie. Junge Menschen, die den Beruf der Pflegefachkraft erlernen und im Rahmen der dreijährigen generalistischen Ausbildung die unterschiedlichen Bereiche der stationären und ambulanten Pflege kennenlernen möchten, können einen Teil der praktischen Ausbildung in unserem Hospiz machen", sagt Judith Leiße, die die Pflegerische Leitung in Simmern inne hat.
Am Samstag, 6. Mai, soll gemeinsam gegessen, getrunken, gelacht und gefeiert werden. Mit Unterstützung des Kulturvereins "CulturisSIMO" findet um 15.30 Uhr ein Terrassenkonzert mit "Wolf Dobberthin & Freunden" statt. Die idyllische Dachterrasse ist das Herzstück des Hospizes und wurde im letzten Jahr durch die großzügige Hilfe des Fördervereins und dem Landfrauenverband Rhein-Hunsrück komplett erneuert. "Alle Hospize sind auf Spenden angewiesen. Erst durch die Unterstützung unserer Mitglieder und Förderer können spezielle Projekte und kleine Besonderheiten umgesetzt werden, wofür wir sehr dankbar sind", betont Manfred Faust, der als Vorsitzender an diesem Samstag auch Einblicke in die Arbeit und die Projekte des Fördervereins geben wird.
"Das Gesetz zur Finanzierung der Hospizkosten sieht vor, dass die Kosten für einen Aufenthalt zu 95 Prozent von den Kranken- und Pflegeversicherungen übernommen werden. Die restlichen fünf Prozent der laufenden Betriebskosten muss das Hospiz selbst aufbringen", ergänzt Torsten Maltri.
Das Team des Aenne Wimmers Hospizes in der Holzbacher Straße 3 öffnet seine Türen am Samstag, 6. Mai, von 11 bis 17 Uhr. Das Hospiz befindet sich im obersten Stock des MVZ und ist barrierefrei mit einem Aufzug zu erreichen.