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Missbrauch: Lange Haftstrafen für Bopparder Ehepaar

Das Urteil im Bopparder Missbrauchsprozess ist gefallen: Das Ehepaar, das sich wegen schweren sexuellen Missbrauchs seiner minderjährigen Tochter vor dem Landgericht in Koblenz verantworten musste, wurde heute zu langen Haftstrafen verurteilt.
Wegen des schweren sexuellen Missbrauchs ihrer minderjährigen Tochter in 228 Fällen wurde dieses Ehepaar aus Boppard heute zu elf beziehungsweise vier Jahren Haft verurteilt. Foto: Peter Seydel

Wegen des schweren sexuellen Missbrauchs ihrer minderjährigen Tochter in 228 Fällen wurde dieses Ehepaar aus Boppard heute zu elf beziehungsweise vier Jahren Haft verurteilt. Foto: Peter Seydel

Elf Jahre Haft - so lautet das Urteil gegen den 61-jährigen Familienvater aus Boppard, der seine Tochter in den Jahren von 2009 bis 2015 insgesamt 228 missbraucht haben soll (der WochenSpiegel berichtete). Damit blieb das Gericht knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Strafe von 12 Jahren beantragt hatte. Seine 42-jährige Ehefrau, die ebenfalls am Missbrauch der Tochter beteiligt gewesen sein soll, muss für vier Jahre hinter Gitter. Hier hatte die Staatsanwaltschaft fünfeinhalb Jahre gefordert. Alter und Gesundheitszustand der Angeklagten wirkten sich ebenso mildernd auf das Urteil aus wie die Tatsache, dass beide die Taten zumindest in Teilen eingeräumt hatten. Deshalb blieb dem 61-jährigen Angeklagten auch eine mögliche Sicherungsverwahrung im Anschluss an seine Haftstrafe erspart. Bereits zum Prozessauftakt hatte seine Ehefrau gestanden, bei Sexorgien mit ihrem Mann und ihrer Tochter mitgemacht zu haben und den Missbrauch zum Teil auf Foto und Video festgehalten zu haben. Das Material habe das Paar verkaufen wollen. Pflichtverteidiger Franz Obst teilte auf WochenSpiegel-Anfrage mit, dass sein Mandant auf das Rechtsmittel der Revision voraussichtlich verzichten werde. Das Urteil wäre damit rechtskräftig.


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