Andreas Bender

Neugestaltung der Rheinallee: Entwurfsplanung vorgestellt

Boppard. Vergangene Woche informierte die Stadtverwaltung Boppard die Bürger über den Fortschritt des Projekts "Rheinallee" und die wichtigsten Eckpunkte.
Rund 110 Bürgerinnen und Bürger waren in die Stadthalle gekommen, um sich über den aktuellen Stand der Planungen zur Neugestaltung der Rheinallee zu informieren.

Rund 110 Bürgerinnen und Bürger waren in die Stadthalle gekommen, um sich über den aktuellen Stand der Planungen zur Neugestaltung der Rheinallee zu informieren.

Bild: Stadt Boppard

Auf dem Weg zur Neugestaltung der Bopparder Rheinallee ist es der Stadt Boppard ein Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger einzubinden und mitzunehmen. Die Rheinallee ist das touristische Herzstück der Stadt und soll mit Blick auf die Bundesgartenschau 2029 auf einer Länge von insgesamt 1,2 Kilometern behutsam im Bestand überarbeitet und weiterentwickelt werden. So fand am vergangenen Mittwochabend, 11. Oktober 2023, genau drei Monate nach der letzten Bürgerinformationsversammlung, eine weitere Bürgerversammlung in der Bopparder Stadthalle statt, bei der das Berliner Planungsbüro Reschke Landschaftsarchitekten in einer 40-minütigen Präsentation über den Stand der Entwurfsplanung informierte.

 

Rund 110 Bopparderinnen und Bopparder waren an diesem Abend in die Stadthalle gekommen, um sich über den Fortschritt des Projekts zu informieren, Fragen zu stellen und ihre Anregungen an die Stadtverwaltung, Bürgermeister Jörg Haseneier und das Planungsbüro weiterzugeben. Projektleiter und Geschäftsführer Franz Reschke, der mit seinem Planungsbüro im Jahr 2021 als Sieger aus dem Realisierungswettbewerb hervorgegangen war, erläuterte den Planungsstand.

 

 

Die wichtigsten Eckpunkte

Westliche Parkpromenade: Im Abschnitt der westlichen Parkpromenade zwischen Altstadt und Ome-Anlage wurde im Vergleich zur Vorplanung die Grünfläche erweitert. Auf der Wiesenfläche werden Sitz- und Spielangebote vorgehalten. Der Baumbestand wird um einzelne Neupflanzungen ergänzt. An markanten Orten, wo die Stadt auf den Rhein trifft, wird das Blickfenster auf den Rhein geöffnet. Der Schiffermast wurde in den Plan integriert und bleibt ein Bestandteil der Rheinpromenade.

 

Rheinallee - zentraler Abschnitt: Stadtpromenade/Baumdach: Parkplätze werden in einen Sozialraum umgewandelt. Höhenunterschiede werden durch eine Sitzkante ausgeglichen.

 

Karmeliterplatz: Wird Richtung Rhein geöffnet und durch mehrere Neupflanzungen deutlich grüner werden. Zwei Sitzstufen gleichen den Höhenunterschied aus. Der Platz bietet mehr Aufenthaltsqualität. 11 Kastanien von der unteren Ebene werden verpflanzt und dienen künftig als Verlängerung der Georg-Francke-Anlage.

 

Rheinstufen: Aktuell sind die Rampenwege abgesperrt und der Bereich ist nicht zugänglich. Dieser Bereich soll weiterentwickelt und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden mit Rampenwegen die im unteren Bereich zu einer Sitztreppe an den Rhein führen. Der Standort des ehemaligen Rheinkrans (obere Ebene) wird nachgezeichnet und ist über Stahltreppen mit den Rampenwegen verbunden.

 

Kurfürstliche Burg: Das Umfeld der Kurfürstlichen Burg gehört zum Ideenteil und nicht zum Realisierungsteil des Wettbewerbs. Hier schlagen die Planer zwei neue Baumstandorte und eine Ergänzung des Mobiliars vor. Außerdem könnten die Unebenheiten des bestehenden Pflasters abgeschliffen werden.

 

Georg-Francke-Anlage: Der Baumbestand bleibt vollständig erhalten, auch die Wegestruktur wird beibehalten und fortgeschrieben. Der Musikpavillon wird zurückgebaut. Der Belag ist zum größten Teil wassergebunden und der Platz kann mit mobilen und bedarfsgerecht angepassten Bühnen weiter für Veranstaltungen genutzt werden. Zusätzlich werden in dem Platzbereich massive rechtwinklige mobile Holzelemente angeordnet, die flexibel z. B. als Sitzgelegenheiten dienen aber auch für Kleinveranstaltungen zu einer kleinen Bühne verbunden werden können. Bei Hochwassergefahr können sie ganz entfernt werden.

 

Baumbestand: Der Baumbestand in der Rheinallee wird erhöht. Insgesamt sollen 59 Großbäume neu gepflanzt und 11 Großbäume verpflanzt werden. 17 weitere Großbaumverpflanzungen werden aktuell geprüft, mit dem Ziel möglichst nur maximal 7 Bäume fällen zu müssen.

 

Grünanteil: Der Grünanteil wird erhöht von insgesamt 6981 auf 8930 Quadratmeter Fläche. Der Versiegelungsgrad in der Rheinallee sinkt mit der Neugestaltung um 10 Prozent von 57 auf 47 Prozent.

 

Oberflächenbeläge: Helles Natursteinpflaster mit einer gesägten und gestrahlten Oberfläche, wassergebundene Decke.

 

Verkehrsplanung: Die Rheinallee soll weitestgehend autofrei werden und rund 140 Parkplätze werden wegfallen. Für die Stadt Boppard wird ein umfassendes Verkehrs- und Mobilitätskonzept inklusive Parkraumkonzept erarbeitet. Das Vergabeverfahren ist auf dem Weg. Ziel ist es, zeitnah den Auftrag für das Verkehrs- und Mobilitätskonzept zu vergeben.

 

Absturzsicherung: Neben dem in der Planung vorgesehenen Kniegeländer werden verschiedene Varianten der Absturzsicherung (Füllstabgeländer, Geländer mit horizontaler Gliederung und Übersteigschutz) geprüft.

 

Beleuchtung: Die Beleuchtung Promenade kann über sehr schlanke Lichtstelen am Rande der Baumbereiche erfolgen. Die vier Meter hohen Stelen stehen mittig zwischen den Bäumen (Abstand ca. 26 Meter, versetzte Anordnung) und strahlen in beide Richtungen ab. Auch bei dieser Variante sind die für die Stadtansicht typischen Reflexionen auf dem Wasser zu sehen.

 

Stadtgeschichte: Plattenbänder zeichnen im Belag die markanten Punkte der Stadtgeschichte nach, zum Beispiel Stadttormarkierungen und Verlauf der ehemaligen Stadtbefestigung, Rheinkran.

 

Mobiliar: Vorgeschlagen ist ein Genrationen übergreifendes Mobiliar aus einseitigen Bänken mit Rücken- und Armlehne, Wiesenliegen, beidseitig ausgerichteten Sitzauflagen auf unterschiedlichen Höhen sowie beidseitig ausgerichteten Platzbänken.

 

Toilettenanlage: Der Bedarf für ein öffentliches WC im Bereich der Georg-Francke-Anlage wurde auch vom Planer angesprochen, wobei ein genauer Standort insbesondere Im Hinblick auf die Hochwasserproblematik noch ermittelt wird.

 

Spielgeräte: Spielgeräte, wie Balancier-Balken, können unter den Bäumen angeordnet werden.

 

Trinkbrunnen: Am Karmeliterplatz und der Georg-Francke-Anlage sind Trinkbrunnen geplant.

 

Zeitplan: Aktuell befindet sich das Projekt in der Entwurfsplanung. Danach folgen Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung (Leistungsstufe 2), Ausschreibung (Leistungsstufe 3), Vergabe und Bau. Die Umsetzung soll in mehreren Abschnitten von 2025-2028 erfolgen.


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