

„Dass Klimaschutz direkt vor unserer Haustür beginnt, zeigen die Preisträgerprojekte auf eindrucksvolle Weise. Sie dienen als Vorbilder für uns alle“, sagte Dominik Nachtsheim, Klimaschutzmanager der Stadt Boppard. Die Auszeichnungen würdigen die kreativen und nachhaltigen Lösungen, die die Gewinnerprojekte für ihre Gemeinden und die Natur gefunden haben.
Liebshausen: Schulwald Liebshausen
Ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt im Herzen des Landkreises ist der Schulwald in Liebshausen. Auf einer etwa ein Hektar großen Rodungsfläche hat Peter Sody im Jahr 2020 einen Wald angelegt, der heute nicht nur der Natur dient, sondern auch als lebendiger Lernort für Schulklassen und Familien fungiert. Mit 42 Baumpatenschaften, einem Insektenhotel, einem Bienenhaus und einem Totholzgarten haben die Initiatoren einen Ort der Biodiversität geschaffen, der ständig weiterentwickelt wird. Aktuell wird die Fläche erweitert, um weitere Biotope zu integrieren.
Rheinböllen: Blumen statt Rasen
Ein Ehepaar in Rheinböllen hat eine einfache, aber wirkungsvolle Idee umgesetzt: Eine zuvor regelmäßig gemähte Rasenfläche neben einer Trafostation wurde in eine bunte Blumenwiese verwandelt. Was nach dem Neubau der Trafostation begann, ist heute eine wertvolle Insektenweide, die Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anzieht. Das Projekt zeigt, wie mit wenig Aufwand große Auswirkungen auf das Stadtbild und die Artenvielfalt erzielt werden können. In der Nachbarschaft wird das Vorhaben begeistert aufgenommen und als Beispiel für eine nachahmenswerte Maßnahme geschätzt.
Bad Salzig: Gemeinschaftswingert und Projekt Artenvielfalt
Im Ortsteil Bad Salzig wurde ein verwilderter Hang von freiwilligen Helfern von Brombeersträuchern befreit und ein Gemeinschaftswingert angelegt. Dabei wurden historische Weinbergmauern restauriert und mit Reben bepflanzt. Diese Trockenmauern bieten heute Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Wildbienen und Schmetterlinge. Das Projekt hat nicht nur die Artenvielfalt im Ort gestärkt, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Beteiligten gefördert. Zukünftig soll der Wingert mit weiteren naturnahen Elementen wie einem Wildbienenhotel und Fledermauskästen erweitert werden.
Gödenroth: Gödenrother Gärten
Die Gödenrother Gärten sind ein Beispiel für die Umnutzung von landwirtschaftlich genutzten Flächen zu einem Raum der Naturvielfalt. Auf 1,6 Hektar Fläche ist ein lebendiger Lehr- und Schaugarten entstanden, der mit heimischen Pflanzen, einem Teich, Streuobstwiesen und einem Heilpflanzengarten einen wertvollen Lebensraum für Tiere bietet. Besucher können sich vor Ort über die verschiedenen Pflanzenarten informieren, und eine eigens entwickelte App sorgt mit digitalen Führungen und interaktiven Spielen für ein zusätzliches Bildungsangebot. Das Projekt soll kontinuierlich weiterentwickelt werden und bietet künftig noch mehr barrierefreie Zugänge und Bildungsstationen.
Florian Schmidt, Regionalmanager von Westenergie, hob die Bedeutung solcher lokalen Projekte hervor: „Die globale Klimakrise erfordert auch lokale Lösungen. Häufig sind es gerade die Bürgerinnen und Bürger, die mit innovativen Ideen den Wandel vorantreiben.“ Der Westenergie Klimaschutzpreis solle dazu anregen, dass sich noch mehr Menschen in ihren Gemeinden für den Umweltschutz engagieren.



