Andreas Bender

„Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ begeistert zur Premiere

Boppard. Mit minutenlangen stehenden Ovationen feierte das Bopparder BurgTheater am Freitagabend die Premiere seiner neuen Produktion „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“

Bild: Bopparder BurgTheater e.V.

Die aufwühlende Inszenierung des Psychothrillers lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Stadthalle Boppard und erwies sich als fesselndes und atmosphärisch dichtes Highlight. Regisseur Peter Hübschen erweckte den düsteren Klassiker mit einer modernen, zugleich anspruchsvollen Interpretation zu neuem Leben. Zwischen intensiver Figurenpsychologie, spannungsreichen Bildern und subtil gesetzter schwarzer Ironie entstand ein Abend, der das Publikum tief beeindruckte.

 

Im Zentrum der Geschichte stehen die beiden großartigen Hauptdarstellerinnen: Alex Best als exzentrische, verletzte und zunehmend unberechenbare Baby Jane sowie Susanne Kirch als Blanche Hudson, die berührend die innere Zerrissenheit und Verzweiflung der einstigen Filmdiva vermittelt. Ihr intensives Spiel fesselte das Publikum über die gesamte Dauer der Inszenierung. Ergänzt wurde die eindringliche Atmosphäre durch eine pointiert eingesetzte musikalische Untermalung von Mathis Neuser.

 

Auch das Ensemble rund um die beiden Hauptrollen überzeugte mit eindrucksvollen Leistungen: Mathilda Link und Jule Bösand glänzten als Baby Jane und Blanche in ihrer Kindheit, während Mona Sorko und Katharina Bösand die jugendlichen Versionen der Schwestern aus den 1930er-Jahren lebendig werden ließen. Dirk Hübschen als Daddy Hudson, Neuzugang Larysa Klink als Haushälterin Edna, Doris Ahlbach als Nachbarin Mrs. Bates, Dima Anders als Pianist Edwin Flagg, Mona Sorko in ihrer Doppelrolle als Mama Flagg, Niko Neuser als Martin, Philip Bösand als Studiochef Mr. Maxwell sowie alle weiteren Mitwirkenden trugen zu einer atmosphärisch dichten und emotional bewegenden Ensembleleistung bei.

 

Das Publikum zeigte sich tief bewegt und begeistert von der emotionalen und ästhetisch kraftvollen Umsetzung. Das eindrucksvolle Bühnenbild zog die Zuschauer vom ersten Moment an in die bedrückende Welt der alten Hollywood Villa. Die Kombination aus leuchtenden Rahmen und einer schwarz-weißen Wohnraumkulisse schuf eine fast surreale, spannungsgeladene Atmosphäre, während gezielt platzierte Requisiten die beklemmende Dynamik der beiden Schwestern meisterhaft unterstrichen.

 

Weitere Vorstellungen:

21. und 22. November 2025, 20 Uhr in der Stadthalle Boppard

Tickets sind erhältlich über Ticket Regional oder bei der Tourist Information Boppard.

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren


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