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Zehnter Berufs- und Lebensfindungsprojekt gestartet

„Ich hatte sehr viel Spaß in Montabaur.“ Mit diesem kurzen Satz beschreibt eine 12-jährige Schülerin der Klasse 7b der Fritz-Straßmann-Schule das fünftägige Einführungsseminar in das zehnte zweijährige Berufs- und Lebensfindungsprojekt, das in der Jugendherberge Montabaur stattfand.

Dieses Projekt, konzipiert von der JugendBegegnungsStätte (JBS) St. Michael und der Schulpastoral im Dekanat St. Goar, setzt schon bei den SchülerInnen der siebten Jahrgangsstufe an. Denn Schüler der Realschule+ müssen sich, anders als SchülerInnen anderer weiterführender Schultypen, schon recht früh Gedanken zu ihrer beruflichen bzw. schulischen Zukunft machen. Dieser Meinung war auch die Klassenlehrerin der Halbtagsklasse, Julia Kromer. Das Konzept des Projekts greift auf das Identitätsmodell der Gestaltpsychologie zurück, das Hillarion Petzold entwickelte. Er geht davon aus, dass die menschliche Identität aus fünf Bereichen besteht: Körper, soziale Beziehungen, Werte und  Glaube, (materielle) Sicherheit sowie Arbeit/Leistung. In diesen Bereichen erprobten sich die Jugendlichen durch  körperbetonte Spiele, Zeichnen ihres sozialen Netzwerks aus Familie, Freunden und Verwandten, entlang gehen mit verbundenen Augen durch den Wald an dem Seil, das Gehen einer Wegstrecke durch Zurufe eines Mitschülers, das Nachdenken über ihre Lebensperspektiven und Werte, die ihnen wichtig sind und durch das Nachdenken darüber wie denn sechs SchülerInnen auf nur drei Füßen eine Wegstrecke zurück legen können, um nur einige Methoden zu nennen. Der Einstieg erfolgte über das Zeichnen eines Körperbildes, das Hineinschreiben von Tätigkeiten, die Verstand, Herz, Hand und Fuß ausführen können und das spätere Vorstellen dieses Bildes vor der Klasse. Hierdurch wurden die Schüler in Kontakt mit sich selbst und ihren Vorstellungen von sich selbst gebracht.Jede Arbeitseinheit schloss mit Fragen für das Portfolio der SchülerInnen ab. Am Abschlusstag wurden die gemachten Erfahrungen auf die anstehende Praktikumswahl übertragen, in dem die Schüler ein persönliches Profil zu den einzelnen Identitätsbereichen erstellten. Auch die Klassengemeinschaft wurde durch diese Woche gestärkt. So nahmen alle Schüler eine Verbesserung des Klassenklimas wahr, weil „wir mehr zusammengewachsen sind.“ Auf die Frage, was die Woche in der Jugendherberge gebracht hat, schrieben die Schüler: „Ich weiß mehr, was ich in einem Bewerbungsgespräch sagen kann.“


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