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Michael Nielen

Spatz ist wieder der strahlende Sieger

Kreis Euskirchen. Rund 400 Naturfreunde beteiligten sich an der »Stunde der Wintervögel«.

Werden oft verwechselt: Der Haussperling (li.) und der Feldsperling.

Werden oft verwechselt: Der Haussperling (li.) und der Feldsperling.

Bild: Günter Lessenich/NABU Euskirchen (li.) / Marion Zöller/NABU Euskirchen (re.)

Die Endergebnisse bei der »Stunde der Wintervögel« stehen für den Kreis Euskirchen fest. Knapp 400 Naturfreunde zählten den Haussperling an den drei Aktionstagen 2477 Mal und meldeten die Ergebnisse an den NABU. Auf Platz 2 flog die Kohlmeise mit 1286 Zählungen und auf Platz 3 die Blaumeise mit 1251 Zählungen. Insgesamt wurden 69 Vogelarten registriert.

Aufgrund des milden Winters steuerten weniger Vogelarten die Futterhäuser an, da sie in der freien Natur derzeit genügend Nahrung finden. Günter Lessenich, Internet-Redakteur und Ornithologe im NABU Euskirchen, weist auch auf den milden Winter hin. Auffällig sei in diesem Jahr, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa kaum nach Deutschland gezogen sind.

Dazu zählt zum Beispiel der Bergfink mit 15 Sichtungen im Kreis Euskirchen, der sich regelmäßig im Winter als Gast unter die heimischen Finken mischt. Der Seidenschwanz wurde dieses Jahr bei der Vogelzählung nicht gesichtet. Aus den Wäldern kamen einige Arten auch seltener an die Futterstellen.

Neben Kernbeißer, Buntspecht und Buchfink wurde in diesem Jahr besonders selten der Eichelhäher gesichtet. Im Jahr 2022 waren es 520 Vögel, 2023 nur 142 Exemplare. Ein Grund dafür dürfte dabei das vergangene Mastjahr der Bäume gewesen sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten blieben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.

Günter Lessenich: »Leider wird der Feldsperling bei der Vogelzählung vermutlich mit dem Haussperling verwechselt. Er kommt in den Ergebniskarten 556 Mal vor.« So oft sei der kleinere Verwandte des Haussperlings im Kreis nicht zu beobachten. Während sich der Haussperling üblicherweise in der Nähe von Städten und Dörfern aufhält, ist der kleinere Feldsperling eher auf Feldern und an Waldrändern zuhause. Damit ist er deutlicher vom Nahrungsangebot in unserer Agrarlandschaft abhängig, in direkter Konkurrenz am Futterhaus wird er von seinem Namensvetter verdrängt.

Haussperling

Haussperlinge wirken oft sehr gedrungen und haben einen großen Kopf. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben einen kräftig schwarz-braun gestreiften Rücken. Während die Weibchen sonst eher unscheinbar grau und braun sind, können die Männchen eine schwarze Kehle und einen schwarzen Latz, einen grauen Scheitel und graue Wangen sowie einen braunen Kopfstreifen vorweisen.

Feldsperling

Der Feldsperling hat ein bräunliches Rückengefieder mit schwarzer Musterung und einen gräulichen Bauch. Im Gegensatz zum Haussperling besitzt er eine einheitlich braune Kopfplatte, weiße Wangen mit einem dunklen Wangenfleck und ein weißes Nackenband. Außerdem sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt.

Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der »Stunde der Gartenvögel« statt.


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