Egal ob Bioprodukte, saubere Energie oder Plastiktüten im Meer – Umwelt- und Tierschutz sind ständige Themen im Alltag.
Viele Menschen versuchen privat einen Beitrag zu leisten, indem sie Müll vermeiden oder Wasser sparen. Im größeren Umfang setzt sich NABU Region Trier seit nun 10 Jahren mit zahlreichen Aktionen für Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Biotop- und Umweltschutz ein.
Der Ursprung von NABU Region Trier geht jedoch bis in die 50er Jahre zurück. Zu Beginn existierten verschiedene örtliche Gruppen, die deutlich kleiner waren als heute. Dazu gehörten Ruwertal, Saarburg und Trier. Dass sich die Gruppen letztendlich zusammengeschlossen haben, lag daran, dass die Aufgaben, die immer breit gefächerter wurden, nicht mehr von einer Gruppe bewältigt werden konnten. Der Zusammenschluss ermöglichte es, die Ressourcen zu bündeln.
Über die Jahre nahmen besonders die politische Arbeit und die Beraterfunktion merkbar zu. Dazu gehören Anfragen, z. B. zum Straßenbau, sowohl von Privatpersonen als auch von öffentlicher Seite. Das hat dazu geführt, dass sich ein Großteil der Arbeit heute in den Büroräumen abspielt. Eine Entwicklung, die Manfred Weishaar, Vorsitzender bei NABU, bedauert. Viel lieber ist er draußen und kümmert sich aktiv um die Natur. Dabei helfen ihm viele andere Mitglieder der NABU-Gruppe. Allerdings sind von den 2000 Mitgliedern nur rund 5% aktiv.
Für Corinna Albert, Leiterin der Regionalstelle, liegt das daran, dass die Menschen aufgrund der veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einfach nicht mehr die Zeit haben, um sich neben Arbeit und Familie noch zu engagieren. Deshalb spielt sich die Unterstützung heute eher auf finanzieller Ebene ab. Dabei ist es nicht so, dass sich Aktive rund um die Uhr engagieren müssen. Es gibt viele Aktionen, wie das Müllsammeln, die nur zu bestimmten Zeiten stattfinden. So können sich Personen regelmäßig beteiligen oder nur bei bestimmten Veranstaltungen.
Ein bunter Mix an Aktionen
NABU hat heute Aufgaben in vielen Tätigkeitsfeldern. Diese reichen von der politischen Ebene über die Beraterfunktion hin zur Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Zeitschrift.
Ein wichtiger Teil ist die Umweltbildung. NABU versucht den Menschen die ökologischen Zusammenhänge zu vermitteln. Beispielsweise dadurch, dass das übermäßige Spritzen von Obst dazu führt, dass Insekten sterben und Vögel und Fledermäuse dadurch nicht mehr genügend Nahrung finden. Um diesen Tieren zu helfen, klärt der NABU nicht nur auf, sondern baut aktiv Insektenhotels und schafft in hohlen Obstbäumen Nisthilfen für Vögel. Zudem wird über Fledermäuse geforscht, Fluttümpel werden angelegt und viele weitere Aktionen für den Erhalt der Natur und Artenvielfalt umgesetzt.
Interessierte können sich in Workshops und Seminaren u. a. über Obstbaumschnitt und Kräuter informieren. Auch Personen, die ihr eigenes Gemüse und Obst anbauen, können sich beispielsweise über das Spritzen bei NABU Rat holen.
Neben dem Angebot für Erwachsene ist aber besonders die Arbeit mit Kindern von großer Bedeutung. So gibt es Naturtrainer, die mit Kindergruppen in der Natur u. a. Experimente machen. Die Kinder sollen so einen Bezug zur Natur und den Tieren bekommen. Die Umwelt soll als Erlebnisraum begriffen werden und ihnen ein positives Verhältnis zur Natur ermöglichen. Manfred Weishaar ist sicher, dass Kinder durch den persönlichen Bezug auch als Erwachsene einen Sinn für Schutz und Erhalt der Natur und Tierwelt haben werden.
Außerdem werden bei NABU Ausbildungen für Ehrenamtliche angeboten, in denen sie darin geschult werden, mit Kindern Hochbeete anzulegen. So lernen sie, wie Gemüse angebaut wird, wie man Pflanzen pflegt und was man aus dem Geernteten machen kann. Das Interesse an diesen Themen ist groß. Viele Menschen möchten sich und ihre Kinder gesund ernähren und daher kann NABU auch für das Thema "Was essen wir" sensibilisieren. Denn nicht nur der Erhalt von Landschaften ist wichtig, sondern auch der nächste Schritt - die Verarbeitung. So ist auch ein Apfelsaft entstanden, der aus den Äpfeln gewonnen wird, die auf der eigenen Streuobstwiese geerntet werden. Dadurch ist der Fruchtsaft zwar teurer als der aus dem Supermarkt, dafür aber nicht aus Konzentrat und aus der Region.
Mitmachen kann jeder
Jeder, der aktiv werden möchte, kann das tun. Gerne sind Menschen gesehen, die körperlich fit sind oder die Wissen als Ökologen und Planungsrechtler mitbringen. Aber auch, wer gerne etwas mit Kindern macht oder einfach nur Interesse an der Natur hat, ist willkommen.
Wer sich selbst einmal ein Bild machen möchte, kann das bei einer der zahlreichen Aktionen. Am 25. August findet zum Beispiel das Sommerfest auf der Streuobstwiese im Tiergartenthal statt. Aber auch außerhalb dieser Veranstaltungen können sich Privatpersonen, Bildungseinrichtungen und Firmen über Aktionen rund um Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Biotop- und Umweltschutz informieren.
JU