Claudia Neumann

Am Tag nach dem Großbrand im Schützenhaus: Tragischer Verlust und große Anteilnahme

Trier. Bis Mitternacht kämpften Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) gegen die letzten Flammen

Bild: Florian Blaes

Einen Tag nach dem verheerenden Brand im Schützenhaus der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Trier wird das gesamte Ausmaß der Katastrophe deutlich. Bis Mitternacht kämpften Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) gegen die letzten Flammen. Ein Bagger des THW Saarburg musste eingesetzt werden, um den rechten Gebäudeteil einzureißen. Nur so konnten die verbliebenen Glutnester gelöscht und ein Todesopfer geborgen werden – ein 81-jähriges Vereinsmitglied, das während der Löscharbeiten nach rund zweieinhalb Stunden leblos aufgefunden wurde. Die Bergung war erst am späten Abend möglich.

Nachlöscharbeiten dauern an
Auch am Dienstagmorgen, dem 13. Mai 2025, war die Feuerwehr weiterhin im Einsatz. Während ein Teil der Einsatzkräfte damit beschäftigt war, die Schlauchleitungen vom „Römersprudel“ abzubauen, wurde gegen 10 Uhr erneut ein Fahrzeug zum Brandort gerufen. Mitarbeiter der Stadtwerke Trier (SWT) hatten bei Arbeiten an der Brandstelle festgestellt, dass im Inneren des ausgebrannten Gebäudes erneut Rauch aufstieg – dieser wurde von der Feuerwehr abgelöscht.

Ermittlungen zur Brandursache laufen
Gegen 11 Uhr trafen dann zahlreiche Brandermittler der Kriminalpolizei ein, um die Ursache des Feuers zu untersuchen. Noch gibt es keine gesicherten Erkenntnisse zur Entstehung des Brandes – ebenso wenig zu den Umständen, die zum Tod des 81-jährigen Mannes führten.

Einsatz im angrenzenden Wald
Auch im angrenzenden Wald wird das ganze Ausmaß der nächtlichen Arbeit sichtbar: Forstarbeiter hatten während der Löscharbeiten in kürzester Zeit mit Motorsägen und schwerem Gerät eine Schneise geschlagen, um eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Aufgrund der Trockenheit bestand akute Waldbrandgefahr. Besonders kritisch: Ein direkt am Gebäude befindlicher Gastank, der jedoch durch die Einsatzkräfte von Beginn an geschützt werden konnte.

Große Anteilnahme nach dem Unglück
Die Anteilnahme ist groß. Andreas Bayer, 1. Brudermeister der Schützenbruderschaft, zeigte sich tief betroffen: „Wir haben nicht nur unser Vereinshaus verloren, sondern vor allem ein sehr geschätztes Vereinsmitglied. Er prägte unser Vereinsleben entscheidend mit. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“

Dank an alle Einsatzkräfte
Gleichzeitig sprach er seinen Dank aus: „Ich möchte allen Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, THW, SWT und allen Helfern, die bei den Löscharbeiten unterstützt haben, aufrichtig danken.“

Herausfordernde Zeiten für Rettungskräfte
Auch Feuerwehr-Dezernent Ralf Britten fand bewegte Worte: „Für die Blaulichtfamilie sind es derzeit äußerst fordernde Zeiten – nach dem Großbrand in Ehrang, dem schweren Gebäudebrand in Feyen, dem Unwetter und nun diesem tragischen Ereignis. Dennoch verlaufen die Einsätze reibungslos und mit großem Engagement. Dafür ein ganz großer Dank.“

Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort
Im Einsatz waren rund 120 Kräfte der Berufsfeuerwehr Trier (Wachen 1 und 2) sowie der Freiwilligen Feuerwehren aus Olewig, Stadtmitte, Zewen, Euren, Ehrang, Biewer, Kürenz, Ruwer, Pfalzel und Irsch. Unterstützung kam außerdem von der Freiwilligen Feuerwehr Konz (Landkreis Trier-Saarburg). Vor Ort waren zudem der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Malteser Hilfsdienst mit der Schnelleinsatzgruppe Betreuung, ein Notfallseelsorger, das THW Trier und Saarburg sowie die Polizei Trier.

Text: Florian Blaes


Meistgelesen