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Analyseergebnis liegt vor: Es war kein Wolf

Es war kein Wolf, sondern ein „Canis familiaris“, ein Hund, der am 9. September im Kreis St. Wendel die vier Schafe gerissen hatte. Das teilte das Senckenberg-Institut jetzt mit. Ein für Wildtiergenetik spezialisiertes Labor am renommierten Institut bei Frankfurt war mit der Analyse von DNA-Spuren, die Experten des Umweltministeriums vor Ort gesichert hatten, beauftragt. „Die Wartezeit auf den Wolf ist damit noch mal verlängert worden. Wir sind sicher, dass er ins Saarland kommen wird, die Frage ist nur wann“, sagte Umweltminister Reinhold Jost.

Das Saarland gilt als so genanntes Wolfserwartungsland. Dabei ist sich die Fachöffentlichkeit sicher, dass es aufgrund der eng begrenzten und dicht besiedelten Landesfläche ohne größere zusammenhängende Waldgebiete nicht zu einer Rudelbildung und dauerhaften Ansiedlung von Wölfen kommen kann. Auf der Suche nach neuen Revieren könnten jedoch durchaus einzelne Wölfe aus den Vogesen die weniger dicht besiedelten Gebiete des Saarlandes durchstreifen. Vor diesem Hintergrund hat das Umweltministerium in Zusammenarbeit mit zahlreichen Interessengruppen Anfang des Jahres einen Wolfsmanagementplan erarbeitet. Dieser ist im April in Kraft getreten. Bei erkennbar unnatürlichem Tod eines Nutztieres gibt dieses Instrument eine konkrete Handlungsabfolge vor. Jost: „Diesen Fall sehe ich als ersten Probefall. Unser Vorgehen war richtig. Es hat sich gezeigt, dass der Wolfsmanagementplan greift.“ Neben Information und Einbindung der betroffenen Verbände und Institutionen steht dabei auch die Frage der gegebenenfalls zu leistenden Entschädigungen sowie Präventionsmaßnahmen im Mittelpunkt des Handelns. „Die theoretischen Vorgaben haben sich im Praxistest bereits bewährt“, so Jost. Foto: NABU/Jürgen Borris


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