Claudia Neumann

Antiatomnetz Trier erinnert an Reaktorkatastrophe von Fukushima vor 13 Jahren

Trier. Aktion mit "radioaktiven Attrappen" gestern auf dem Trierer Hauptmarkt
Fukushimaaktion am 11. März rund um den Trierer Hauptmarkt

Fukushimaaktion am 11. März rund um den Trierer Hauptmarkt

Bild: Antiatomnetz Trier

Das Rattern der rollenden Atommüllfässer auf dem Weg zum Hauptmarkt erregte Aufsehen, viele Passanten nahmen Flugblätter, um die Aktion der Atomkraftgegner mit den radioaktiven Attrappen einordnen zu können. Damit sollte "das für Jahrtausende unlösbare Atommüllproblem" sichtbar gemacht werden.

Auf dem Hauptmarkt gab es neben einem Grußwort aus Japan, das auf die massiven Probleme der havarierten Reaktoren hinwies, auch mehrere "Die-Ins", bei denen sich die Teilnehmer symbolisch als Strahlenopfer auf den Boden legten, um an die täglich bestehende Bedrohung durch Atomkraft wie durch die Atomanlagen von Cattenom zu verdeutlichen und der Opfer der Atomkatastrophe zu gedenken.

"Keine Kooperation mit Rosatom"

In seinem Redebeitrag kritisierte Markus Pflüger vom Antiatomnetz: "Im Widerspruch zum Atomausstieg in Deutschland, werden in der Atomanlage im niedersächsischen Lingen trotzdem Brennelemente für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in ganz Europa gefertigt. Jetzt soll auch noch der russische Staatskonzern Rosatom in die deutsche Brennelemente-Produktion einsteigen - das passt nicht zur sonstigen Sanktionspolitik." so Markus Pflüger. Rosatom bestimme derzeit auch die Geschicke im besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja: "Das ist eine tickende Zeitbombe und zeigt wie gefährlich Atomenergie ist. Wir fordern keine Kooperation mit dem russischen Atomkonzern, sondern die Schließung von Lingen und die Stilllegung aller Atomanlagen!"

Rund 50 Personen nahmen an der Anti-Atomkraft-Aktion teil. Zahlreiche Passanten blieben interessiert stehen, wenn die "Die-ins" mit Sirenen und Atommüllfässern auf die Gefahren der Hochrisikotechnologie aufmerksam machten. Es gab Antiatomlieder und am Infostand wurden Unterschriften gegen EURATOM gesammelt, der Wechsel zu konsequenten Ökostromanbieter erläutert, Energiespartipps und auch Aufkleber "Cattenom Nein Danke!" angeboten.

"Cattenom Nein Danke!"

"Die grenznahen Pannenreaktoren von Cattenom/F stellen weiterhin ein Risiko für die gesamte Großregion dar. Das Endlagerprojekt Bure in Lothringen soll den Weiterbetrieb dieses und weiterer Atomkraftwerke absichern. Deshalb bleibt unser Engagement für die Stilllegung aller Atomanlagen so wichtig!" hieß es auf dem verteilten Flugblatt. Die bei der Kundgebung genutzte Lautsprecheranlage war mit Solarstrom gespeist worden und zeigte einen praktischen Beitrag zur geforderten Energiewende mit erneuerbaren Energien.

Weitere Informationen: www.antiatomnetz-trier.de


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