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Arbeiten am Limit: Helden gegen Bettwanzen und Ratten

Wenn es in Speisekammer oder Keller verdächtig raschelt oder Kisten angeknabbert sind, kann das ein Fall für die Schädlingsbekämpfer sein. Von Bettwanzen bis hin zu Ratten gibt es für die sie viel zu tun. Einer von ihnen ist Detlev Lergon. Im Rahmen unserer Serie "Arbeiten am Limit" haben wir uns mit ihm über seinen Job unterhalten.

Seit 1996 ist Detlev Lergon als selbständiger Schädlingsbekämpfer tätig. Seine Firma sitzt in Saarbrücken mit Servicecentern in Trier, Kaiserslautern und Serrig. Schwerpunktmäßig ist die Firma im Gesundheits- und Vorratsschutz tätig, macht aber auch Holzschutzarbeiten. Die Kundschaft ist buntgemischt – dazu gehören Privatkunden, Unternehmen oder öffentliche Auftraggeber.

Dringender Anruf von einer Schule

Dass es beim Job des Schädlingsbekämpfers auch durchaus menschlich zugeht, belegt Detlev Lergon mit einer kleinen Geschichte. Eine Schule bat ihn um Hilfe, als eine Ratte in dem Gebäude für Aufregung sorgte. Als Lergon ankam, hockte das Tier in einem Klassenzimmer unter einem Schrank versteckt. Der Schädlingsbekämpfer fing die Ratte mit einem Netz ein. Normalerweise werden Ratten getötet, doch den Kindern tat das Tier leid und sie setzen sich für es ein. "Ich trau mich kaum es zu sagen, aber ich habe sie weit genug entfernt von bewohntem Gebiet lebendig ausgesetzt", gesteht Lergon.   

Sorglose Privatpersonen

Manchmal muss sich der Schädlingsbekämpfer auch mit ärgerlichen Begleiterscheinungen seines Berufs herumschlagen. Als Beispiel nennt Detlev Lergon einen Vorfall, der ihn bei einem vergangenen Auftrag ereilte. Sein Team wurde von einer kommunalen Einrichtung beauftragt, die Ursache für den Rattenbefall mehrerer zusammenhängender Grundstücke zu begutachten. Dabei fiel ihm auf, wie sorglos Privatleute mit Schädlingsbekämpfungsmitteln umgehen. Lergon kritisiert: "Da werden Beutel einfach offen ausgelegt und völlig konzeptlos Pappfallen mit provisorischen Deckeln aufgestellt." Wenn die professionellen Schädlingsbekämpfer darauf aufmerksam machten, schlage ihnen oft pure Gleichgültigkeit entgegen, meint Lergon. Gleichzeitig hätten sich Schädlingsbekämpfer immer wieder einschränkenden Vorgaben zu unterwerfen, während Privatpersonen völlig unbehelligt richtig gefährliche Situationen verursachen könnten.

Freude am Job

"Ich hatte vor ein paar Tagen ein richtig tolles Gespräch mit einem Kunden, der richtig fasziniert vom Thema  Schädlingsbekämpfung war und lobende Worte für unser Team fand", freut sich Lergon und ergänzt: "Nach so einem Gespräch geht man gleich mit neuem Schwung an die Arbeit."


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