SP

"Begleiteter Umgang": Kinderschutzbund sucht Ehrenamtliche

Wenn es in Famlien kriselt und das Kind darunter leidet, kommt der Kinderschutzbund Trier mit der Fachstelle "Begleiteter Umgang" ins Spiel. Der Kinderschutzbund sucht dafür noch Ehrenamtliche im Alter von 20 bis 65 Jahren, die sich in der Fachstelle engagieren möchten.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter mit Projektleiterin und Psychologin Franziska Kählke (2. v. r.) im Malraum Foto: Schieke

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter mit Projektleiterin und Psychologin Franziska Kählke (2. v. r.) im Malraum Foto: Schieke

Der "Begleitete Umgang" bietet Kindern aus Trennungs- und Scheidungsfamilien die Möglichkeit, in den kindgerechten Räumlichkeiten der "Burg" in der Thebäerstraße, Zeit mit dem Elternteil zu verbringen, bei dem sie nicht leben. Die Besuchskontakte werden von Ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet, die in Krisensituationen den Familien zur Seite stehen und so einen regelmäßigen und entspannten Kontakt zwischen Kindern und Eltern ermöglichen. Die Maßnahme des "Begleiteten Umgang" wird in der Regel vom zuständigen Jugendamt delegiert, mit dem der Kinderschutzbund, neben dem Familiengericht, eng zusammenarbeitet.

Kinderzeit-Café

Ein offenes und kostenloses Angebot ist das einmal im Monat stattfindende Kinderzeit-Café. Dort kann das umgangsberechtigte Elternteil, in liebevoll eingerichteten Räumlichkeiten, Zeit mit dem Nachwuchs verbringen. Begleitet wird das Treffen auf neutralem Boden auch hier von geschulten Begleitern, die nur dann eingreifen, wenn Streit oder Probleme auftauchen. Ein Vertrauensverhältnis zwischen Kindern und Begleitern wird vorab aufgebaut.

Ziele und Ausbildung

Die derzeit acht aktiven ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Fachstelle "Begleiteter Umgang" empfinden die Arbeit mit den Familien als abwechslungsreich und spannend. "Man lernt, dass eine Trennung nicht unbedingt als negativ betrachtet werden muss. Manchmal ist es das Beste für alle Beteiligten und lässt sich so regeln, dass alle mit der Situation zufrieden sind", bestätigen die Ehrenamtlichen auch die Einschätzung von Projektleiterin und Psychologin Franziska Kählke, die auch für die Elternberatung und Koordination zuständig ist. Die Beratungsgespräche zur Umgangsregelung sind neutral gegenüber den Eltern und parteiisch für das Kind. Angestrebt wird das Ziel, dass die Eltern lernen, die Besuchskontakte selbst zu regeln und zu gestalten.

Ausbildung für Ehrenamtliche

Für das Ehrenamt ist keine spezielle schulische, universitäre oder berufliche Vorbildung erforderlich. Voraussetzungen für  Interessierte sind die Teilnahme an einer Ausbildung, die wöchentlich über drei Monate erfolgt, die Bereitschaft, nach der Ausbildung mindestens zwei Jahre aktiv zu sein und der Beitritt zur Mitgliedschaft in der "Lobby für Kinder". Die Ausbildung wird durch externe Referenten ergänzt, sodass auch rechtliche Grundlagen und wichtige Aspekte wie vorgefallene Gewalt, Sucht und Scheidung thematisiert werden. Im Fokus der Ausbildung stehen die Aneignung von Fachwissen und die Beherrschung von Gesprächstechniken. Nach der Ausbildung werden die Kompetenzen einmal im Monat in Fortbildungen und Team-Supervisionen gefestigt und Erfahrungen mit anderen Ehrenamtlichen ausgetauscht. Interessierte für das Ehrenamt sollten sich durch Zuverlässigkeit, sicheres Auftreten, Durchsetzungsvermögen und Spaß an der Arbeit mit Kindern auszeichnen. Ein persönliches Auswahlgespräch vorab dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Einschätzung der sozialen Kompetenz der Bewerber. Die nächste Ausbildung beginnt am Montag, 20. März. Interessierte für das Ehrenamt können sich anmelden per E-Mail bu@kinderschutzbund-trier.de oder Telefon 0651/999366142 bis Freitag, 10. März anmelden. Weitere Informationen gibt es hier. HS


Meistgelesen