Claudia Neumann

Bistum Trier plant freiwilligen Elternbeitrag ab 2026/2027

Trier/Region. Trotz sinkender Kirchensteuereinnahmen sollen die Schulen in kirchlicher Trägerschaft langfristig gesichert bleiben

Archiv / CN

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Bild: Symbolfoto: Trierer Dom

Ab dem Schuljahr 2026/27 plant das Bistum Trier, vorbehaltlich der rechtlichen Prüfungen durch die Ministerien in Saarland und Rheinland-Pfalz, an 15 seiner 20 Schulen die Einführung eines freiwilligen Elternbeitrags. Ziel ist es, trotz sinkender Kirchensteuereinnahmen auch künftig ein hochwertiges, christlich geprägtes Bildungsangebot zu gewährleisten. „Wir haben hervorragende Schulen, die wir langfristig erhalten wollen. Deshalb müssen wir jetzt perspektivisch handeln“, so Matthias Struth, Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Bildung im Bischöflichen Generalvikariat Trier. Über den Ablauf und die Hintergründe wurden die Eltern mit einem Informationsbrief informiert.

Staffelung nach Schulform geplant

Die Höhe des empfohlenen freiwilligen Monatsbeitrags soll nach Schulform gestaffelt sein: Für Grundschulen in Saarland und Rheinland-Pfalz sind 48 Euro vorgesehen, für RealschulenPlus (Rheinland-Pfalz), Gemeinschaftsschulen und Realschulen (Saarland) 57 Euro, und für Gesamtschulen (Rheinland-Pfalz) sowie Gymnasien (Rheinland-Pfalz und Saarland) 67 Euro. Ausgenommen sind die Berufsbildenden Schulen, die Förderschule sowie die Bischöfliche Realschule Marienberg in Boppard. „Eine Staffelung, die sich auf die Anzahl der Geschwisterkinder oder das Haushaltseinkommen der Familie bezieht, wird noch geprüft“, erläutert Struth.

Freiwilliges und solidarisches Konzept

„Wir wollen trotz sinkender Einnahmen durch Kirchensteuer und einem Haushaltssicherungsprozess weiterhin lebendige und gut ausgestattete Schulen mit motivierten Lehrkräften bieten“, betont Kerstin Schmitz-Stuhlträger, Leiterin der Abteilung Schule und Religionsunterricht. Der freiwillige Elternbeitrag sei Teil eines zukunftsorientierten Finanzierungskonzepts und „ein solidarisches Angebot zur Mitgestaltung und Mitverantwortung in einer starken Schulgemeinschaft“.

Schmitz-Stuhlträger betont, dass die Zahlung freiwillig bleibt und keinen Einfluss auf Aufnahme oder Schulbesuch eines Kindes hat. Die Beiträge werden anonymisiert über eine Förderstiftung ausschließlich der jeweiligen Schule zugutekommen. „Jeder gibt, was er kann, um solidarisch unsere Schulen zu erhalten – für alle Kinder, egal welcher Konfession oder welcher sozialen Schicht.“

Nach Abschluss der rechtlichen Prüfungen will die Schulabteilung des Bischöflichen Generalvikariats weitere Informationen zum Verfahren bereitstellen und das Gespräch mit Elternvertretungen und Fördervereinen suchen.

Hintergrund: Das Bistum Trier investiert jährlich rund 20 Millionen Euro in seine Schulen. Um deren finanzielle Stabilität auch in Zukunft zu sichern, wurde ein Finanzierungskonzept mit freiwilligem Elternbeitrag entwickelt.


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