Nico Lautwein

Blitzeranlage am Martinsufer zerstört: Wie geht es weiter?

Trier. Am Freitagabend, 11. Juli, kam es am Martinsufer in Trier zu einem Verkehrsunfall, bei dem eine stationäre Blitzeranlage vollständig zerstört wurde. Es ist bereits das dritte Mal, dass im Stadtgebiet eine Blitzersäule umgefahren wurde.

Fester Standort mit flexiblem Kameraeinsatz

Die Stadt Trier hat in den vergangenen Jahren mehrere feste Standorte für Geschwindigkeits- und Rotlichtmessanlagen eingerichtet. Allerdings sind nicht alle Blitzersäulen dauerhaft mit Kameramodulen ausgestattet. Die Module werden je nach Bedarf zwischen den Standorten versetzt. In den beiden vorherigen Fällen blieb der Schaden vergleichsweise gering, da die betroffenen Säulen ohne Kamera betrieben wurden. Dieses Mal hatte die Stadt jedoch weniger Glück: In der zerstörten Anlage war ein Messmodul verbaut. Der Schaden wird auf bis zu 100.000 Euro geschätzt.

Unfallhergang

Nach bisherigen Ermittlungen kollidierte der Wagen eines 18-jährigen Fahrers zunächst mit einem Auto auf der linken Fahrspur. Die ebenfalls 18-jährige Fahrerin dieses Wagens verlor die Kontrolle, kam von ihrer Spur ab und prallte gegen die Blitzeranlage. Etwa elf Minuten zuvor hatte das Gerät noch ein letztes Foto ausgelöst – danach fiel es komplett aus.

Reparatur und Ersatz

Ob einzelne Komponenten wiederverwendet werden können, prüft derzeit der Hersteller. Fest steht jedoch, dass die Anlage ersetzt und anschließend neu geeicht werden muss. Dieser Prozess könnte bis zu neun Monate dauern, abhängig von der Auslastung der Herstellerfirma.

Alternative Verkehrsüberwachung

Trotz des Ausfalls bleibt die Verkehrsüberwachung in Trier aktiv. Die Stadt setzt auf mobile Blitzer sowie einen flexibel einsetzbaren Blitzeranhänger, der an wechselnden Standorten aufgestellt wird. Außerdem ist noch ein weiteres Kameramodul verfügbar, das in eine andere Blitzersäule eingebaut wird.

Gründe für die Installation

Die Stadt Trier hatte die Blitzersäulen ursprünglich installiert, weil es in der Vergangenheit vermehrt zu Geschwindigkeitsüberschreitungen und Rotlichtverstößen gekommen war. Mit den stationären Anlagen wollte die Verwaltung nicht nur Verstöße erfassen, sondern auch eine abschreckende Wirkung erzielen. Ziel war es, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Unfallrisiko an besonders gefährdeten Stellen deutlich zu senken. Insbesondere am Martinsufer, wo viele Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind, sollte der Blitzer helfen, die Situation spürbar zu entschärfen.

Wirkung der Messungen

Die Zahlen zeigen, dass die Messungen Wirkung haben: Allein in diesem Jahr wurden rund 5500 Verstöße registriert. Rund 1000 Fahrerinnen und Fahrer fuhren nicht nur zu schnell, sondern auch bei Rot über die Ampel. Insgesamt wurden satte 220 Fahrverbote verhängt.

Spur des Schadens

An der Unfallstelle erinnert derzeit nur noch eine Baustellenabsperrung an die zerstörte Blitzersäule.

Text: Kevin Schößler


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