Daniela Wiesner

Die Eintracht der Rocklegenden

In Zeiten, in den denen sich die Reihen einstiger Rockgrößen mehr und mehr lichten und kaum noch Bands aus der guten, alten Zeit in Originalbesetzung auf der Bühne stehen, müssen sich Tourneeveranstalter etwas einfallen lassen. Zum Beispiel Manfred Hertlein aus Würzburg, einer der Top-Veranstalter Deutschlands, der mit „Rock meets Classic“ ein Erfolgskonzept etabliert hat: Man nehme eine Handvoll Altstars aus den 70ern und 80ern, lasse sie ihre größten Hits präsentieren und fülle die musikalischen Lücken bis zum Überfluss durch ein bombastisches Sinfonieorchester.

So geschehen nun erstmals in Trier, wo die achte Auflage des Crossover-Spektakels am Donnerstagabend in der Arena ihren Auftakt erlebte. Mit 15 Shows in Deutschland und einer Show in der Schweiz möchte „Rock meets Classic“ direkt an den Erfolg der letztjährigen Tourneen anknüpfen. Dafür sollen in diesem Jahr - gemeinsam mit der Mat Sinner Band und dem Bohemian Symphony Orchestra Prague (BSOP) - Musiklegenden wie der vierfache Grammy-Gewinner und ehemalige Eagles-Gitarrist Don Felder sorgen, dessen Welthit „Hotel California“ auch in Trier nicht fehlen durfte.

Keine Berührungsängste

Ferner Rick Springfield, der den Sound der 80er mit Ohrwürmern wie „Jessie’s Girl“ oder „Celebrate Youth“ prägte und deshalb noch heute im Radio rauf- und runtergespielt wird. Sein Gesicht hingegen kennt wohl keiner – vielleicht der Grund, warum sich der 67-Jährige besonders publikumsnah gab und ohne Berührungsängste durch die Stuhlreihen der gut gefüllten Arena flitzte.

Hits zum Mitsingen

Oder aber Steve Lukather: Seines Zeichens Gründungsmitglied von Toto, rockt er die „Rock meets Classic“-Bühne 2017 bereits zum zweiten Mal und setzte mit Hymnen wie „Africa“, „Rosanna“ oder „Hold The Line“ echte Highlights der dreistündigen Show. Da können zwar Mick Box und Bernie Shaw von Uriah Heep nicht ganz mithalten, dafür kann ihr „Lady in Black“ jeder mitsingen – ein Trumpf, den die beiden siegesgewiss lächelnd auszuspielen wussten.

"Take It Easy" zum Finale

Bob Catley und Tony Clarkin, die Gründungsmitglieder der englischen Hardrockband Magnum, hatten es als Opener hingegen schwer, das Publikum von seinen Sitzen zu reißen. Trotzdem gab’s auch für sie am Ende frenetischen Applaus: beim großen Finale, als alle Künstler noch einmal gemeinsam die Bühne enterten und gemeinsam wie zum Trost den Eagles-Evergreen „Take It Easy“ anstimmten. dw


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