Bei der Karnevalsgesellschaft (KG) Närrisches Saarschiff Irsch schlägt das närrische Herz auch in Zeiten der Pandemie mit verwaisten Veranstaltungshallen.
Irsch. Es ist kein Geheimnis, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie massive Einschränkungen auch für Vereine aller Art mit sich gebracht haben. Vor allem die Wahrung des inneren Zusammenhalts war so auch in den vergangenen zwei Jahren einer der Schwerpunkte der KG Närrisches Saarschiff. »In der gesamten Zeit haben wir unseren Mitgliedern gezeigt, dass wir da sind«, resümiert Gilla Wallricht, Zweite Vorsitzende der Irscher Narren. Man habe zahlreiche Impulse an die Mitglieder gesendet und somit den Zusammenhalt im Verein aufrecht erhalten können. Dennoch sei es die »stressigste Zeit überhaupt als Präsident«, ergänzt Vereinschef Rüdiger Schneider. In der veranstaltungsfreien Zeit haben die Narren aus Irsch viel getan, um sichtbar zu bleiben und in die Zukunft der KG zu investieren. Sichtlich stolz ist Vereinspräsident Schneider auf das neue »Saarschiff«. Gemeint ist der neue Umzugswagen des Elferrates, der hoffentlich in der kommenden Session Premiere feiern wird. Circa 15 Helfer haben geschätzte 500 Arbeitsstunden an dem neuen Wagen gebaut.
Karnevalsumzug verschoben
Dieser wird dann allerdings nicht mehr wie gewohnt am Fastnachtdienstag durch Irsch ziehen. Denn der Vorstand hat sich dazu entschieden, den Irscher Karnevalsumzug an dem Sonntag vor Rosenmontag stattfinden zu lassen. »Immer mehr Menschen müssen am Fastnachtdienstag arbeiten«, erklärt Schneider. »Deshalb haben wir uns für den familienfreundlicheren Sonntag entschieden, zumal wir damit auch nicht in Konkurrenz mit den Umzügen anderer Vereine geraten. Wir läuten damit quasi die närrische Woche ein.«
Neues für die Gemeinschaft
Dass die KG Närrisches Saarschiff auch eine soziale und damit gemeinschaftsstiftende Funktion einnimmt, beweist die Ehrung mit dem Förderpreis »EngagementGewinner« im Dezember 2021, ausgeschrieben von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Ausgezeichnet wurde der Verein dabei für seine vorbildliche Jugendarbeit. Die mit dem Preis verbundenen 10.000 Euro werden in einen neuen Hallenschutzboden für die Turn- und Mehrzweckhalle investiert. »Davon profitieren alle Vereine, die die Halle nutzen«, erklärt Schneider. Gleiches gilt für zwei neue digitale Schaukästen, die jeweils vor dem Bürgerhaus sowie der Mehrzweckhalle aufgestellt werden. Die Ortsvereine haben hier ab Juni die Möglichkeit, Neuigkeiten sowie Interessantes aus dem Vereinsleben digital zu veröffentlichen und damit Spaziergänger ohne sonstige digitale Anbindung zu erreichen. Apropos präsentieren: Auch im Internet tut sich etwas: Die mittlerweile in die Jahre gekommene Website wird derzeit umfassend modernisiert. Ein vereinsinternes Team befindet sich hierfür in enger Abstimmung mit einem externen Medienunternehmen.
Stabile Mitgliederzahl
Insgesamt sei der Verein gut durch die viele Bereiche lähmende Pandemie gekommen, berichtet Jürgen Schneider. Hier hat der Verein vor allem mit seiner Jugendarbeit punkten können. »Dadurch haben wir viele neue Mitglieder gewinnen können«, so Schneider. Ein richtiges Vereinsgewächs ist auch das neue alte Prinzenpaar Prinz Tobias (Pütz) I. »dekorierender Regent der Fastnachtshallen« und Prinzessin Laura (Marx-Pütz) I. »närrische Tänzerin der Weltkulturen«. Beide sind auch im echten Leben ein Paar und seit Kindesbeinen an im Verein engagiert. Pandemiebedingt hatten die Irscher Royals noch keinen öffentlichen Auftritt, dafür aber nun die zweite Session in Folge als Prinzenpaar vor der Brust.
Session nicht ganz ohne Aktion
Karneval ohne nicht wenigstens eine kleine närrischen Wink ist mit dem Narrenherz nicht zu vereinbaren. Und so wird in Irsch auch unter Berücksichtung der geltenden Corona-Regeln die eine oder andere karnevalistische Aktion starten. Am Fastnachtsonntag ist beispielsweise eine Foto-Aktion für Kinder geplant, die sich vor Clownskulpturen- und bilder ablichten lassen können. Am Ortseingang soll außerdem – gesetzt dem Fall, dass das Wetter mitspielt – ein Karnevalswagen aufgestellt werden. »Die Messer sind gewetzt«, sagt Rüdiger Schneider als stünde er in der Bütt. »Die Leute wollen auf der Bühne zeigen, was sie können.« Es wird Zeit.