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Eine Stunde Gartenvögel zählen

Am kommenden Wochenende (12. bis 14. Mai) lädt der Naturschutzbund NABU Rheinland-Pfalz alle Naturfreunde ein, bei der großen bundesweiten Gartenvogelzählung mitzumachen.
Kopfüber hängen sie mitunter an den Zweigen: Die lebhaften Blaumeisen lieben Gärten mit alten Bäumen. Foto: F. Hecker

Kopfüber hängen sie mitunter an den Zweigen: Die lebhaften Blaumeisen lieben Gärten mit alten Bäumen. Foto: F. Hecker

"Das geht ganz einfach: Man beobachtet und zählt eine Stunde lang die Vögel im Garten, vom Balkon aus oder im Park. Anschließend meldet man die Beobachtungen an den NABU", erklärt NABU-Vogelexperte Olaf Strub. Die Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel", die zu den größten wissenschaftlichen Mitmachaktionen im deutschsprachigen Raum gehört, sind umso aussagekräftiger, je mehr Menschen mitmachen.

Bestandstrends

Nach über zwölf Jahren können die Experten des NABU erste deutliche Bestandstrends für den Siedlungsraum aus den gesammelten Daten ablesen. Die bundesweite Gesamtzahl der Gartenvögel in einem durchschnittlichen Garten blieb mit etwa 35 Individuen von zwölf verschiedenen Vogelarten über die Jahre konstant. Damit geht es den Vögeln unserer Gärten und Parks wesentlich besser als den Vögeln unserer Agrarlandschaft, wo die meisten Arten abnehmen, manche Bestände sogar regelrecht zusammenbrechen.

Mehr Waldvögel

Unter 57 bewerteten Vogelarten gab es 20 mit Bestandszunahmen, 13 mit Abnahmen und 24 mit stabilen Beständen. Unter den Gewinnern sind vor allem eigentliche Waldvogelarten wie Ringeltaube, Eichelhäher, Kleiber, Buntspecht, Gimpel und Kernbeißer. Sie profitieren vom wachsenden Alter der Baumbestände in unseren Dörfern und Städten.

Weniger Schwalben und Mauersegler

Auf der Verliererseite stehen dagegen vor allem typische Siedlungsarten wie Mehlschwalbe, Mauersegler, Hausrotschwanz oder Girlitz. Ihnen fehlen zunehmend Nistmöglichkeiten an Gebäuden aufgrund unbedachter Hausmodernisierungen sowie die wildkraut- und insektenreichen Strukturen bäuerlicher Dörfer. Die beiden Flugkünstler Mauersegler und Mehlschwalbe leiden auch unter dem allgemeinen starken Rückgang an Fluginsekten. "Seit Beginn der Aktion haben sie kontinuierlich abgenommen. Die durchschnittlich pro Garten gemeldeten Zahlen waren im vergangenen Jahr um über 40 Prozent niedriger als noch 2006", informiert Strub. Die intensive und flächendeckende Verwendung von Insektengiften in der Landwirtschaft macht sich hier sogar bei typischen Siedlungsvögeln bemerkbar. Teilweise kommt Gift auch immer noch in Gärten und öffentlichem Grün zum Einsatz.

Jetzt mitmachen

Weitere Informationen gibt es hier. Hier gibt es eine Zählhilfe, Porträts der häufigsten Vogelarten und viele praktische Tipps. RED/CN


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