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Ende der Insovlenz: Traditionsunternehmen Werner gerettet

Gute Neuigkeiten für das Trierer Traditionsunternehmens Werner: Nach nur zweieinhalb Monaten Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ist es vergangene Woche gelungen den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Die deutschniederländische Beteiligungsgesellschaft Nimbus hands-on investors ist in das Unternehmen eingestiegen. Die 80 Arbeitsplätze bleiben erhalten.
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Werner-Geschäftsführer Harry Thiele hat mit dem im Beneluxraum aktiven Unternehmen Nimbus nun einen langfristig orientierten Investor an Bord, der weit mehr als das notwendige Kapital einbringt. Nimbus ist als Gesellschafter bei Werner eingetreten und wird seine Erfahrung im Bereich Maschinen- und Fahrzeugbau einbringen. Henning Andresen, bei Nimbus verantwortlich für Investions/Operations, ist überzeugt von der Zukunftsfähigkeit des Marktführers Werner. "Wir werden mit der Geschäftsführung gemeinsam proaktiv an der Wachstumsstrategie weiterarbeiten und unser Know-how gerne zur Verfügung stellen." Gemeinsam mit dem Trierer Insolvenzgeneralbevollmächtigten Prof.  Thomas B. Schmidt, dem Trierer Sachwalter Jörg A. Wunderlich und der für die Investorensuche verantwortlichen Trierer Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Mentor AG ist es gelungen, die Verhandlungen in dieser kurzen Zeit zur Vertragsreife zu bringen. Der Einstieg eines Investors ist ein bewährter Weg, um ein Unternehmen mit Hilfe des Insolvenzrechts zu sanieren. Mit Nimbus ist diese wichtigste Aufgabe nun gemeistert.  

Dank an Mitarbeiter

"Dass sich unsere Kunden seit so vielen Jahren auf marktführende Qualität, Zuverlässigkeit und Service-Sicherheit verlassen können, haben wir auch unseren engagierten Mitarbeitern zu verdanken. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass wir das Vertrauen fast aller Mitarbeiter halten konnten", so Thiele. Dank der Mitarbeiter hätten auch in der Insolvenzphase alle Kundenaufträge erhalten und sogar neue dazu gewonnen werden können. Nimbus will zusammen mit Geschäftsführer Harry Thiele die Firma vorbereiten für die nächste Phase, in der Sohn Maximilian Thiele und der Technische Leiter Peter Hagen Schlüsselrollen spielen werden. Für Nimbus ist entscheidend, dass der Betrieb Alleinstellungsmerkmale zukunftsweisend ausgebaut hat, mit Produktentwicklungen viel Innovationskraft im Haus hat und  dass klare Potenziale in einem Wachstumsmarkt vorhanden sind.

Über Werner

Die Werner GmbH Forst- und Industrietechnik entwickelt und fertigt am Trierer Standort mit rd. 80 Mitarbeitern Forst-Spezialfahrzeuge. Daneben rüstet der Offroad-Spezialist den UNIMOG von Daimler sowie andere Spezial-LKW und Traktoren für eine Vielzahl von Anwendungen und Kunden insbesondere mit Seilwinden und Kranaufbauten aus. Das 113 Jahre alte Unternehmen ist mit einem Jahresumsatz von 14,5 Millionen Euro auf nationalen und internationalen Märkten etabliert. Mitte Juni 2015 sah sich die Geschäftsleitung des Traditionsunternehmens gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen. Ursächlich hierfür waren neben hohen Entwicklungsaufwendungen insbesondere Beschaffungsprobleme, die zu einem Umsatzeinbruch und in Folge zu einer Liquiditätskrise führten. 

Über Nimbus

Über 70 Firmenübernahmen stehen auf der Referenzliste von Nimbus. Eine der renommiertesten ist sicherlich die niederländische Notenbankdruckerei. Mit derzeit 24 aktiven Beteiligungen erwirtschaften sie eine Milliarde Umsatz mit 10.000 Mitarbeitern. Investiert werden ausschließlich Eigenmittel. Teilweise liegt die Haltezeit der Firmenübernahmen bei über zehn Jahren. Die Beteiligungsgesellschaft konzentriert sich bewusst auf produzierende Unternehmen, die an einem Wendepunkt sind. "Zusammen mit dem Management helfen wir, Optimierungspotenziale zu heben," so Nimbus-Partner Kaj Grichnik zur Unternehmensphilosophie.


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