Es war einmal... Georg Schmitt

Von Zurlauben in die weite Welt: heute stellen wir den Musiker Georg Schmitt vor, den es von Trier über Paris bis nach Amerika zog. In Erinnerung blieb er in seiner Heimat aber vor allem dafür, dass er den Moselanern ihre »Nationalhymne«, das volkstümliche »Mosellied«, schenkte.

Georg Schmitt wurde im heutigen Gasthaus »Mosellied« in Zurlauben geboren.

Heute erinnern dort

sowie am benachbarten Georg-Schmitt-Platz Gedenkplatten an den Komponisten

Am 11. März 1821 wurde Georg Schmitt in Zurlauben geboren. Als sein Vater, Gastwirt und Domorganist, starb, war Georg gerade elf Jahre alt, trat aber schon dessen Nachfolge im Dom an. 1835 wurde der 14-Jährige zum Domorganisten ernannt, sieben Jahre später aber aufgrund seiner flatterhaften Pflicherfüllung entlassen. Er ging nach Paris, wo er sich etablieren und eine Karriere anstreben konnte.

Das »Mosellied«
1846 beteiligte Georg Schmitt sich an einem Preisausschreiben der Liedertafeln Trier und Koblenz, die sich wünschten, »ein Mosellied zu besitzen, das einst in dem ganzen Moseltal gesungen werden möchte«, berichtet Historiker Gottfried Kentenich. Die Stadt Trarbach bot für das beste Lied ein Fuder des kostbarsten Weins. Eine große Anzahl von Beiträgen wurde zum Wettbewerb eingereicht. Gewinner war schließlich ein Komponist aus Dresden – sein Lied allerdings blieb ungesungen, während Georg Schmitts Komposition mit dem Text von Theodor Reck zum wahren »Mosellied« avancierte und bis heute zum Repertoire der Chöre an der Mosel gehört.

Lebensmittelpunkt Paris
Georg Schmitt selbst war unter anderem Organist der deutschen Pariser Gemeinde sowie der Kirchen St-Sulpice und St. Germain-des-Prés und lebte zwischenzeitlich sogar als Komponist und Organist in New Orleans. Aus seiner Feder stammen nicht nur die Melodie zum volkstümlichen Mosellied, sondern vor allem anspruchsvolle (kirchenmusikalische) Werke. Die französischsprachige Uraufführung seines Oratoriums »Sinai« nahm der Trierer Konzertchor zu seinem 50-jährigen Bestehen 2014 in Angriff.
Georg Schmitt starb am 7. Dezember 1900 in Paris. Sein Grab kann man noch heute auf dem Friedhof Père-Lachaise besuchen. (cn/Fotos: Tripota/ Stadtbibliothek Trier/Neumann)