

Unter dem Motto »Berufe im Dorf – hier lebe ich« hat die Karnevalsgesellschaft »Närrisches Saarschiff« Irsch zum zweiten Mal Kinder und Jugendliche aus aller Welt eingeladen, um hautnah Einblick in die Arbeit von Förster, Dachdecker oder Maler zu bekommen. Dabei konnten die Teilnehmer im Alter von acht bis zehn Jahren nicht nur die Firmenchefs kennenlernen, sondern auch selbst verschiedene Sachen ausprobieren. Das Besondere: 35 der 46 Kinder stammen aus Flüchtlingsfamilien. Ein Großteil von ihnen besucht die Grundschule St. Laurentius in Saarburg. Sie kommen aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder dem Irak. »Wir sind der Überzeugung, dass Integration von Flüchtlingen im ländlichen Raum nur über die Vereine gelingen kann. Wir möchten hier Vorbild sein«, sagt der Vereinsvorsitzende Rüdiger Schneider. Für dieses Engagement bekommen die Irscher Karnevalisten viel Lob. Im Mai erhielt der Verein 10.000 Euro aus dem Fördertopf des Programms »500 Landinitiativen« des Bundeslandwirtschaftsministeriums für die Einrichtung einer Jugendwerkstatt, wo in regelmäßigen Abständen handwerkliche und künstlerische Workshops mit jungen Flüchtlingen und einheimischen Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden sollen. Die Baumaßnahmen an der Erweiterung der Volksbankhalle am Sportplatz haben inzwischen begonnen. »Wir wollen die Kinder weg von Handy oder Computer hin zu der Ausübung kreativer Tätigkeiten bewegen«, erklärt Schneider. Insgesamt sechs Betriebe im Ort haben sich bereit erklärt, mitzumachen. »Die Firmen haben sofort Ja gesagt, als wir angefragt haben. Sie haben sich ein kleines Programm für sie ausgedacht. Die Kinder sollten ja auch etwas praktisch machen«, erzählt Fabienne Müller, die eine der drei Gruppen betreut hat. So durften die jungen Teilnehmer den Landschaftsgärtnern helfen, Pflanzen zu setzen oder beim Schreiner ein kleines Schränkchen zusammenbauen. Zum Abschluss des Tages ließen die Teilnehmer den ereignisreichen Tag Revue passieren. Es gibt schon die ersten Ideen für 2018. Der Irscher Ortsbürgermeister Jürgen Haag lobt das vorbildliche Engagement der Karnevalisten im sozialen Bereich. »Es ist wertvoll, dass man Menschen zeigt, wie schön und spannend das Leben sein kann. Besonders nach dem, was sie alles erlebt haben.«