Free Your Stuff: Ein Markt für Schenker und Beschenkte

"Free Your Stuff" (FYS) funktioniert nach dem Motto: Nicht wegwerfen, sondern anderen eine Freude machen. Sprich man verschenkt Dinge, die man selbst nicht mehr braucht, an andere. In Trier gibt es seit geraumer Zeit eine eigene Facebook-Gruppe, in der sich Verschenker und Suchende austauschen können. Seit kurzem gibt es auch einen eigenen FYS-Markt. Der nächste findet am Samstag, 15. September, statt. Wir haben Organisatorin Nicole Burhkardt zehn Fragen gestellt...
Am Samstag findet der nächste FYS-Markt im Schammatdorf statt. Foto: FF

Am Samstag findet der nächste FYS-Markt im Schammatdorf statt. Foto: FF

Der FYS-Markt ähnelt vom Prinzip her einem Flohmarkt. Der größte Unterschied ist allerdings, dass kein Geld fließt und keine andere Gegenleistung gewünscht ist. Wer Dinge hat, die er nicht mehr benötigt, kann diese zum Markt bringen. Wer auf der Suche nach etwas ist, kann auf dem FYS-Markt schauen, ob er fündig wird. 

10 Fragen an  Nicole Burhkardt

Wie läuft ein solcher Free Your Stuff Markt im Einzelnen ab?

Nicole Burhkardt: "Im Vorfeld viel Organisation von Terminfindung, Helfersuche, Werbung,... , freitags werden dann die ersten Geschenke gebracht und sortiert, samstags geht es weiter mit sortieren und dem Aufbau der einzelnen Stände, ab 13.00 Uhr ist der Markt für Besucher offen, nachmittags haben wir meist musikalische Begleitung , um 22.00 Uhr räumen wir dann ein und Sonntag ab Vormittag wird aufgeräumt.

Wie kamen Sie auf die Idee das Konzept "Free Your Stuff" in Trier in Form eines Marktes einzuführen?

"Als die FYS Gruppe bei Facebook immer besser lief, kamen damalige Admins und Interessierte auf die Idee durch einen Markt die wertvolle Grundidee der Ressourcenschonung greifbarer zu machen."

Wie ist die Resonanz?

"Wirklich gut, viele bedanken sich bei uns für die Organisation und kommen immer wieder gerne. Sehr gut angenommen wird auch die Tatsache, dass das Schammatdorfzentrum barrierefrei ist."

Was sind so die häufigsten Gegenstände, die die Leute zu Ihnen bringen?

"Kleidung, Bücher und Deko würde ich sagen."

Welche Gegenstände sind bei den Besuchern besonders beliebt?"

"Klamotten bei den Mädels, Spielzeug bei den Kids und Musik/Nerdstuff bei den Jungs."

Gibt es (Verbesserungs-)Pläne für die Zukunft?

"Ich bin begeistert wie gut unser Orga-Team und unser inzwischen guter Helferstamm funktionieren und wie toll der Markt läuft. Ich denke Verbesserungen entwickeln sich von selbst, man merkt immer mal das was nicht rund läuft und verändert das dann entsprechend."

Was passiert mit den übrig gebliebenen Gegenständen?

"Die werden sortiert, sortiert und nochmal sortiert. Tatsächlich bleibt aber gar nicht so viel übrig, für das was noch brauchbar ist fragen wir bei unterschiedlichen Adressen an und geben es aber in jedem Fall für einen guten Zweck weiter."

Gibt es Regeln für den Zustand der Gegenstände oder die Marktbesucher?

"Die Geschenke sollten nicht kaputt oder stark verschmutzt sein und es sollten keine sperrigen Gegenstände wie Röhrenmonitore oder Möbel sein. Wie heißt es so schön: 'Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen'. Man sollte nicht in eine Art Kostenlosrausch verfallen oder weiterverkaufen wollen."

Kam es schon einmal zu Problemen zwischen den Besuchern?

"Nein, bisher verliefen die Märkte immer friedlich und obwohl alles kostenlos ist, mussten wir noch nie eine Streitigkeit schlichten.

Suchen Sie noch nach weiteren Helfern?

"Helfer sind natürlich willkommen, sie können gerne einfach am Freitag oder Samstag im Laufe des Tages im Schammatdorfzentrum vorbei schauen und sich an eine von uns Orga-Mädels wenden."

Der nächste FYS-Markt findet am Samstag, 15. September, um 13 Uhr im Trierer Schammatdorf statt. Weitere Infos zu dem FYS-Markt gibt es hier. IH/RED


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