Claudia Neumann

Heute kommt der Nikolaus!

Trier. Engagierte Studierende im Einsatz für Kinderfreude
Nikolaus mit Tamara Bauer

Nikolaus mit Tamara Bauer

Bild: Bistum

Es ist Nikolaustag, 6. Dezember, der Höhepunkt einer intensiven Vorbereitung, an der Tamara, Daniela und ihr Team wochenlang gearbeitet haben. In festlichen Gewändern, mit Bischofsmütze, weißem Bart oder Engelsflügeln ziehen sie los, um Kinder und ihre Familien zu begeistern. Seit fünf Jahrzehnten ist es Tradition, dass Studierende der Theologischen Fakultät am 5. und 6. Dezember als Nikolaus und Engel in Trier und Umgebung unterwegs sind. Ihre Mission: Freude bereiten und an die Werte erinnern, die der Nikolaus verkörpert.

Werte, die verbinden: Teilen, Freude und Nächstenliebe
Tamara Bauer und Daniela Süß, beide Theologiestudentinnen, berichten, dass sie durch ihre Besuche Werte wie Teilen und Nächstenliebe vermitteln möchten. Die Vorbereitung erfordert viel Organisation, von der Terminvergabe bis zur Gestaltung des „goldenen Buchs“. In diesem Jahr konnten sich Familien online anmelden, was die Planung erleichterte. Über 100 Bestätigungsmails wurden verschickt, und Eltern hatten die Möglichkeit, persönliche Informationen für das goldene Buch beizusteuern. „Es geht uns darum, den Kindern positive Erlebnisse zu schenken“, erklärt Daniela.

Von Tür zu Tür: Eine Tradition mit großer Reichweite
An beiden Tagen besuchen 23 Teams mit ihren Nikoläusen und Engeln zahlreiche Familien in Trier und Umgebung. Jede Gruppe schafft fünf bis acht Termine, das weiteste Ziel ist Bekond bei Föhren. Werbung ist kaum nötig, da viele Familien seit Jahren dabei sind. Dank einer modernisierten Webseite und Präsenz in sozialen Medien erreichen die Ehrenamtlichen dennoch immer wieder neue Interessierte.

Hilfe, die weitergibt: Spenden für soziale Projekte
Die Nikolausaktion ist mit einer Spendeninitiative verbunden. Die freiwilligen Beiträge der Familien fließen in soziale und karitative Projekte. Dieses Jahr unterstützt die Aktion den Verein Krass in Trier, der Kindern kulturelle Angebote ermöglicht, sowie die Borromäerinnen in Tansania. Auch Fahrer spielen eine wichtige Rolle in den Teams, damit der „Schlitten des Nikolaus“ rechtzeitig ans Ziel kommt.

Engagement, das Menschen verbindet
Die Kostüme, teils seit Jahren im Bestand der Fakultät, werden sorgfältig gepflegt, einige Engelskostüme wurden kürzlich ergänzt. Für Tamara, die sich auch in ihrer Heimatgemeinde engagiert, gehört ein bisschen Spaß am Verkleiden dazu. „Wenn die Nikoläuse in ihren Gewändern stecken, strahlen sie eine beeindruckende Würde aus, die die Besuche besonders macht“, erzählt Daniela. Neben der Freude, die sie verbreiten, stärkt die Aktion auch den Zusammenhalt im Team.

Magische Momente für Groß und Klein
Ob selbstgemalte Bilder, schüchterne Blicke oder mutige Fragen der Kinder – die Begegnungen hinterlassen bei allen bleibende Eindrücke. „Einmal fragte ein Kind, ob im Himmel Klavier gespielt wird. Da habe ich mich einfach ans Klavier gesetzt und die Kinder begleitet“, erinnert sich Tamara. Daniela ergänzt: „Die Wertschätzung, die wir erleben, und die glitzernden Augen der Kinder sind unbezahlbar.“

Nikolaus als Botschafter wichtiger Werte
Auch die Geschichten rund um den Heiligen Nikolaus, wie die vom Kornwunder, das eine Hungersnot beendete, spielen eine Rolle bei den Besuchen. Eltern bereiten die Geschenke vor, die Nikolaus und Engel in ihren Sack legen. Damit die Rolle überzeugend bleibt, durchlaufen die Studierenden vorab eine Schulung. „Der Nikolaus steht für ganz bestimmte Werte, die wir weitergeben möchten“, betont Tamara. Für sie und Daniela ist klar: „Dieses Ehrenamt gehört zu den schönsten Erfahrungen, die man machen kann.“


Meistgelesen