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Nikolas Leube

Hochklassiges Traditionsduell mit besserem Ende für Trier

Trier. Gladiators schlagen Gießen mit 85:81. Bester Trierer Werfer war Behnam Yakhchali mit 20 Punkten. Am 07. Januar wartet das erste Rheinland-Pfalz-Derby.

Bild: Simon Engelbert / PHOTOGROOVE

Im ersten Ligaspiel des Jahres 2024 erwartete die RÖMERSTROM Gladiators Trier mit dem Auswärtsspiel in Gießen eine große Herausforderung. In der Sporthalle Gießen-Ost starteten die Moselstädter erneut mit Marcus Graves, Behnam Yakhchali, JJ Mann, Moritz Krimmer und Maik Zirbes als Starting Five in die Partie. Gleich von Beginn an entwickelte sich das erwartet hochklassige und physische Spiel zwischen den beiden Spitzenteams. Beide Teams starteten mit kontrollierter Offensive und gut sortierter Defensive in die Partie und machten es dem jeweils anderen schwer, Leistungsträger in aussichtsreichen Positionen zu finden. So verließen sich sowohl Gießen als auch Trier vorerst auf Würfe aus der Mittel- und Drei-Punkte-Distanz. Nach vier gespielten Minuten stand es 10:10 und auch bis zum Ende des ersten Viertels konnte sich keine Mannschaft absetzen. Durch einige Foulpfiffe auf Trierer Seite kamen die 46ers immer wieder über Freiwürfe zu einfachen Punkten und so endeten die ersten zehn Minuten mit einer knappen 22:21-Führung der RÖMERSTROM Gladiators.

Auch der Start in den zweiten Spielabschnitt blieb ausgeglichen. Beide Mannschaften suchten nun vermehrt den Zug zum Korb oder das Inside-Spiel, was die Partie noch physischer und kämpferischer werden ließ. Es gelang den Gladiatoren in dieser Phase des Spiels defensiv mehr Zugriff zu erhalten und offensiv einfache Abschlüsse zu generieren. Fastbreaks nach Ballgewinnen oder präzise und schnelle Ballrotation im Set-Play sorgten immer wieder für Layups oder freie Distanzwürfe. So führten die Gäste nach fünfeinhalb Minuten im zweiten Viertel mit 42:29. Zwar verkürzten die Gießener den Rückstand bis zur Halbzeit noch etwas, dennoch ging es mit einem Trierer Vorsprung von 49:41 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Gladiatoren weiter fokussiert und gut im Spiel. Man suchte und fand immer wieder Center Maik Zirbes, der zu Beginn der zweiten Halbzeit die offensive Verantwortung übernahm und die Gießener Defense vor einige Probleme stellte. Doch auch die Offensive der 46ers kam im weiteren Verlauf des dritten Spielabschnitts wieder besser in Tritt und sorgte mit starkem Inside-Out-Spiel dafür, dass der Trierer Vorsprung immer weiter schmolz. Gut sechs Minuten vor Ende des dritten Viertels betrug die Führung der Gäste noch neun Punkte (57:48), doch bereits eine Minute später waren die Hausherren beim Spielstand von 59:56 wieder voll im Spiel. Einige Flüchtigkeitsfehler und eine hohe Foulbelastung auf Trierer Seite sorgten 2 für die Gießener Aufholjagd, die drei Minuten vor Viertelende sogar in eine 61:63- Führung der 46ers umgekehrt werden konnte. Doch erneut fanden die Gladiatoren schnell ihren Fokus wieder und überzeugten durch großen Einsatz, vor allem beim Offensivrebound. Wenige Sekunden vor dem Ende des dritten Viertels stellte Behnam Yakhchali von der Freiwurflinie auf 67:65, womit es für beide Teams in das letzte und entscheidende Viertel ging.

Herzschlagfinale im letzten Viertel

Vor einer grandiosen und lautstarken Kulisse in der Osthalle, zu der sowohl die Gießener Heimfans, als auch zahlreiche mitgereiste Trierer Fans beitrugen, lief nun alles auf ein echtes Herzschlagfinale im letzten Viertel zu. Beide Teams erhöhten nochmals die defensive Intensität, was das Spieltempo deutlich reduzierte und jeder Abschluss hart erarbeitet werden musste. Zur Mitte des vierten Spielabschnitts stand es 73:73, als Behnam Yakhchali einen schweren Dreier mit unsportlichem Foul traf, den Bonus- Freiwurf versenkte und sein Team somit erneut in Führung brachte. Doch auch jetzt blieb die Partie ausgeglichen und zwei Turnover auf Trierer Seite brachten die Gießener gut zwei Minuten vor Spielende wieder auf 77:77 heran. Beim Spielstand von 80:79 und 49 Sekunden Restspielzeit musste Kapitän Maik Zirbes mit seinem fünften persönlichen Foul auf die Bank und Gießens Big Man Stefan Fundic sorgte von der Freiwurflinie für die 80:81-Führung der 46ers. Doch dann, 34 Sekunden vor Schluss, zeigte Triers Power Forward Moritz Krimmer Nerven aus Stahl. Beim Zug zum Korb ohne Erfolg sucht Behnam Yakhchali die Trierer Nummer 27, der den Ball eiskalt aus großer Distanz für drei Punkte im Gießener Korb unterbrachte und so für die 83:81-Führung der Moselstädter wenige Sekunden vor Spielende sorgte. Ein starker Block von Marten Linßen in der Defense, ein Gießener Fehlwurf und der darauffolgende Trierer Rebound inklusive taktischem Foul entschied letztlich eine spannende und hochklassige Partie in der ProA. Behnam Yakhchali erhöhte von der Freiwurflinie auf 85:81, den letztlichen Endstand der Partie. Für die RÖMERSTROM Gladiators steht nun am 07.01. das erste Heimspiel der neuen Saison an – im Rheinland-Pfalz-Derby gegen Koblenz wollen die Trierer den sechsten Sieg in Serie einfahren.

Headcoach Don Beck zum Spiel

"Wir haben heute ein sehr unterhaltsames Basketballspiel mit dem – zum Glück – besseren Ende für uns. Es waren zwei Teams mit guten Spielern, einer Menge Tiefe und einer hohen Qualität. Wenn Gießen und wir auf diesem Level performen ist das wirklich sehr guter und ansehnlicher Basketball. Heute hatten beide Teams eine Chance das Spiel zu gewinnen. Wir sind sehr glücklich, dass wir am Ende der Partie wichtige Würfe getroffen und als Team zusammengearbeitet haben. Es ist wichtig für uns, unsere Zwischenziele zu erreichen. Wir wollen solch hochklassigen Spiele wie gegen Gießen spielen und wir wollen diese Spiele auch gewinnen – das macht ein gutes Team aus. Vielen Dank an all die mitgereisten Fans für die erneut tolle Unterstützung und wir freuen uns sehr, Euch alle im Derby gegen Koblenz wieder in der SWT Arena zu sehen".

Für Trier spielten: Marcus Graves (8 Punkte), Clay Guillozet (15), Paul Stupperich (DNP), Behnam Yakhchali (20), Marco Hollersbacher (2), Marten Linßen (4), Jannis Sonnefeld (DNP), JJ Mann (10), Evans Rapieque (2), Moritz Krimmer (10), Maik Zirbes (12) und Marko Bacak (2).

Beste Werfer Jobstairs Gießen 46ers: Duane Wilson (19 Punkte), Simon Krajcovic (17) und Robin Benzing (12).

Quelle. RÖMERSTROM Gladiators Trier

 

 


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