

Diese Frage wurde mir in fast 30 Jahren noch nie gestellt! Klar ist aber: Auch für mich war immer die Rede von Elisabeth II, wenn wir von „der Queen“ gesprochen haben. Auch für mich gibt es keine Monarchie mit so viel Geschichte und Tradition aber auch kein Königshaus, das über Jahrzehnte hinweg so sehr auch in den Boulevardmedien „zelebriert“ wird, wie die britische Royal Family.
Ich bin ja immer vor Ort, wenn es große royale Events gibt, berichte für die Mediengruppe RTL von allen Hochzeiten, Beisetzungen, Inthronisierungen u.s.w. Natürlich habe ich den ein oder die andere royale Person schon persönlich getroffen, wie z.B. Prinz William, den neuen Prince of Wales vor ein paar Jahren in Düsseldorf. Mit Königin Máxima der Niederlande gibt es inzwischen sogar Handshakes!
Ich habe König Charles III zum allerersten Mal 1999 hautnah erleben dürfen, als sein jüngster Bruder, Prinz Edward in Windsor geheiratet hat. Damals hatte ich keine offizielle Akkreditierung und bin als „normaler“ Mensch ins Schloss – mit einer kleinen Kamera ausgerüstet. Da bin ich heute noch froh, nicht erwischt worden zu sein. Ich mag am neuen König vor allem seine Geradlinigkeit, seine Liebe zu Camilla und sein lautes Lachen, das Besucher durchaus erschrecken kann!
Es muss ein neuer Wind wehen, denn die Herausforderungen für den neuen König, die Monarchie zu bewahren und irgendwann einmal seinem Sohn William zu übergeben, sind riesig. Dabei gilt es, genau wie seine Mutter, für die Menschen ein moralischer und emotionaler Kompass zu sein. Aber klar ist auch, dass Charles III alleine schon wegen seines Alters, nur ein Übergangskönig sein kann. Es gilt also für den 73-Jährigen sofort anzufangen!
Wenn im das gelingt, was ich gerade skizziert habe, dann sehe ich keine Gefahr. Es wird aber sehr spannend zu sehen sein, wie er vor allem die junge Bevölkerung begeistern will und wie er Unabhängigkeits- und Ablösungstendenzen von der Krone, wie in Schottland oder im fernen Australien und Neuseeland, pariert und beantwortet.
Charles war und ist ein politischer Mensch – immer gewesen! Und damit wird er nicht aufhören, nur weil er jetzt König ist. Premierministerin Liz Truss wird garantiert noch viel Spaß mit dem königlichen Royal haben, der ihr Staatsoberhaupt ist!
Ein Übergangskönig zu sein, ist ja nicht unbedingt ein Makel. Ich bin gespannt auf die neue Tandem-Lösung von König und Thronfolger, von Vater und Sohn aber auch von Sohn und Enkel im Auftrag der verstorbenen Queen.
Ich weiß noch, dass er hämisch belächelt wurde vor 30 Jahren, als er diese Themen in die Öffentlichkeit brachte. Der Öko-Prinz der mit Bäumen spricht, wurde er damals verspottet. Und heute sehen wir: König Charles III ist durchaus auch ein Visionär!
Mit Liebe und Fleiß, mit Liebe und noch mehr Fleiß und mit noch mehr Liebe und noch einer Schippe Fleiß! Auch wenn es viele Diana-Anhänger:innen mir oft übelnehmen: Ich finde, Camilla ist genau der Fels in der Brandung, als den die verstorbene Queen ihren Mann Prinz Philip bezeichnet hat. Und Camilla war vor Diana da, während Diana da und ist immer noch da! Und heute für Charles wichtiger, denn je!
Camilla ist so selbstbewusst, dass das für sie kein Problem ist und noch nie war. Sie wird alles tun, um ihrem Mann zu unterstützen. Und zwar nicht als kleines Weibchen an der Seite, sondern als eine treue Gefährtin auf kompletter Augenhöhe auf der Basis einer ehrlichen Liebe.
Ich nicht, denn da bin ich raus! Die Queen konnte nur ihren tatsächlichen Privatbesitz vererben. Also weder Buckingham Palace, denn der gehört dem Staat, oder die Kronjuwelen, denn die gehören, wie der Name schon sagt, der Krone. Wer was bekommt, werden wir aber nie erfahren. Und wenn das Testament der Verstorbenen einmal geöffnet wurde, verschwindet es für fast ein Jahrhundert in den royalen Archiven!
Die wurde zur Krönung von Elisabeth II 1953 angepasst und wird jetzt auch dem Kopf des neuen Königs angepasst. Das Ding ist so schwer und so unbequem, dass man dem Monarchen damit auch einen großen Gefallen tut!
Interview: Andrea Fischer