Seitenlogo
Svenja Pees

Jägerkaserne: Flüchtlinge sind in Trier-West willkommen

Rund 350 Flüchtlinge wird die Stadt Trier bis Ende des Jahres aufnehmen (wir berichteten). Die Stadt sucht derzeit nach Wohnraum. Im Gespräch ist auch ein Teil der Jägerkaserne in Trier-West. Vor kurzem informierte die Stadt die Bevölkerung darüber, wie die Jägerkaserne als Unterbringung für Flüchtlinge genutzt werden soll.

Ab August wird Trier Flüchtlinge aufnehmen, die für die Dauer ihres Asylverfahrens in der Stadt bleiben werden. Die schon bestehenden Einrichtungen in Trier-Nord und in Euren dienen lediglich als Erstaufnahmeeinrichtungen. Mindestens 500 Flüchtlinge pro Jahr werden während ihres Asylverfahrens in Trier bleiben. Dieses Jahr sollen es 350 sein. Es steht fest, dass die Gebäude der Jägerkaserne an der Eurener Straße als Wohnraum für einen Teil der Flüchtlinge genutzt werden sollen. Nicht genug Mietwohnungen Die Stadt Trier möchte die Flüchtlinge primär in Mietwohnungen unterbringen. Die Integration der Menschen gelingt laut Stadt in der Regel besser, wenn sie über das Stadtgebiet verteilt und nicht alle an einem Ort untergebracht werden. Es ist jedoch absehbar, dass die Zahl der freien Mietwohnungen nicht ausreichen wird. Um die Flüchtlinge nicht etwa in Turnhallen unterbringen zu müssen, sind die leerstehenden Gebäude in der Burgunderstraße in Kürenz und eben in der Jägerkaserne in Trier-West zum Wohnraum für die Flüchtlinge bestimmt worden. Ortsbeirat heißt Flüchtlinge willkommen Der stellvertretende Ortsvorsteher von Trier-West, Bernhard Hügle, sagte, dass die Flüchtlinge in Trier-West willkommen sind. Ortsvorsteher Horst Erasmy ergänzte, dass man jedoch Bedenken dabei habe, was die hohe Zahl unterzubringender Flüchtlinge anginge. Außerdem sei es besser, man würde nur eines der Gebäude an der Eurener Straße für Flüchtlinge nutzen und nicht wie geplant zwei. Mehr Flüchtlinge werden kommen Das Bundesinnenministerium hat am Freitag die Zahl der erwarteten Asylanträge in 2015 erhöht. Es geht mittlerweile von 450.000 Anträgen in ganz Deutschland aus. Das wären etwa 150.000 mehr als bisher angenommen. Es ist absehbar, dass sich damit auch die Zahl der zu erwartenden Flüchtlinge in Trier erhöhen wird. Festgelegt ist, dass 2,7 Prozent der in Rheinland-Pfalz zu versorgenden Flüchtlinge nach Trier kommen werden.   # Appell von Leibe und Birk Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Sozialdezernentin Angelika Birk haben in einer gemeinsamen Erklärung an die Bürger der Stadt Trier appelliert, bei der Integration der Flüchtlinge zu helfen. Gesucht werden offene und tolerante Menschen, die einen selbstbestimmten Teil ihrer Freizeit dafür aufbringen möchten, ihren Beitrag zu einer gelebten Willkommenskultur zu leisten. Interessenten können sich telefonisch unter 0651/718-44541 oder 718-4589 oder im Internet unter www.trier.de mit Vertretern der Stadt in Verbindung setzen. Jägerkaserne Die Jägerkaserne befindet sich in Trier-West an der Eurener Straße, zwischen Blücherstraße und Tempelweg. Sie wurde 1913 erbaut. Ihren Namen hat sie vom Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 8, einem Armeeverband der damaligen preußischen Armee. Von 1919 bis 1930 und wieder von 1945 bis 1979 nutzte die französische Armee die Kaserne. Ab 1981 erfolgte die Benutzung durch die Bundeswehr. Zum 1. Quartal 2014 räumte sie das Gelände. Die Stadt Trier plant langfristig, auf dem Gelände Wohnbauflächen und einen Stadtteilpark aufzubauen.  DH


Meistgelesen