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Jörg Didion aus Konz ist Team-Europameister

Nach einer Goldmedaille im Einzel und zwei weiteren Titeln gingen am Samstag die Para-Tischtennis- Europameisterschaften in Dänemark zu Ende. Die Teams der Wettkampfklassen III mit Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger und V mit Valentin Baus, Selcuk Cetin und Jörg Didion aus Konz überzeugten auch in den entscheidenden Partien des Turniers – Beide holten die Goldmedaille. Damit fährt Thomas Brüchle als Doppel-Europameister zurück ins heimische Lindau.

Für Jörg Didion lief die Einzelkonkurrenz noch sehr enttäuschend. In der Gruppenphase lief er zu Beginn auf den Weltranglistenersten Urhaug aus Norwegen. Nach verlorenem ersten Satz kam Didion immer besser ins Spiel und musste sich im zweiten Satz erst in der Verlängerung mit 10:12 geschlagen geben. Im dritten Satz spielte Didion sein bestes Tischtennis und gewann diesen mit 11:5. Im vierten Satz spielte der Weltranglistenerste und spätere Europameister seine Routine aus und gewann verdient mit 3:1 Sätzen. Im zweiten Gruppenspiel ging es für den Konzer Didion schon ums weiterkommen. Nach sehr guten zwei Sätzen gegen den Spanier Bakkali lag Didion schnell mit 2:0 Sätzen vorn, doch dann riss der Faden ab, der Spanier glich aus und Didion musste in den Entscheidungssatz. Dort kam es dann zu einem dramatischen Satzverlauf. Nach einer 5:1 Führung für Didion kam der Spanier wieder ran und ging sogar mit 9:7 in Führung. Didion gab nicht auf und gewann die nächsten drei Punkte in Folge und erarbeitete sich beim Stand von 10:9 den ersten Matchball.

Spanier ist nervenstark

Der Spanier blieb nervenstark und glich aus. Didion erkämpfte sich noch weitere zwei Matchbälle, doch das glücklichere Händchen lag heute bei Bakkali der schließlikch seinen zweiten Matchball zum glücklichen 15:13 im Entscheidungsatz verwandelte. Damit war das frühe aus für Didion im Einzelwettbewerb besiegelt. Nach dem unglücklichen aus im Einzelwettbewerb hieß es nun für Didion alle Kräfte für den Teamwettbewerb zu bündeln. In der Gruppenphase warteten mit Norwegen und Serbien zwei erfahrene Mannschaften auf das deutsche Team mit Baus, Cetin und Didion. Nach dem Doppelerfolg durch Baus/Cetin gegen das norwegische Doppel machte Didion mit einem klaren 3:0 Sieg gegen den Norweger Vegsund den 2:0 Sieg perfekt. Ebenso mit 2:0 ging das zweite Gruppenspiel an das deutsche Team. Hier machte Baus als erster Einzelspieler den Sieg klar. Damit war das Halbfinale erreicht und die Bronzemedaille bereits sicher, doch Baus/Cetin/Didion wollten mehr. Im Halbfinale wartete der Dauerrivale Türkei. Es folgte ein erwarteter spannender Kampf für das deutsche Trio in der WK5. Zwar gewannen sie ihr Halbfinale gegen die Türkei mit 2:0, allerdings gingen sowohl das Doppel zwischen Baus/Cetin und Ozturk/Vural als auch das Einzel von Baus gegen Vural über die volle Distanz.

Sieg gegen Franzosen

Nach zehn gespielten Sätzen stand aber Didion mit seinen Teampartnern im Finale und spielte dort gegen die Franzosen Thomas, Merrien und Savant-Aira um Gold. Im Doppel trafen Baus/Cetin auf Thomas/Merrien und boten den Zuschauern gleich im ersten Satz eine furiose Aufholjagd. Nachdem die Deutschen bereits 4:10 zurück lagen, gelang es den Franzosen nicht, den Satz zuzumachen. Punkt um Punkt kämpften sich Baus und Cetin heran, schließlich gewannen sie nach acht Punkten in Folge den Durchgang noch mit 12:10 - danach waren sie auf der Siegesstraße und gewannen das Spiel mit 3:0. Aufgegeben hatten sich die Franzosen aber noch nicht. Valentin Baus hatte im folgenden Einzel gegen Florian Merrien alle Hände voll zu tun. Bei einer Niederlage wäre Jörg Didion zum abschließenden Einzel gegen Maxime Thomas angetreten, doch dies war nicht mehr nötig, da schließlich der junge Bochumer Baus den Franzosen im Entscheidungsdurchgang niederrang. Das Team-Gold war unter Dach und Fach! An den Tagen zuvor herrschte bei Didion noch Ernüchterung nach dem überraschend frühen Ausscheiden in der Gruppenphase des Einzelwettbewerbs, doch mit diesem Abschluss endet die EM mehr als versöhnlich für Didion.

Deutsche holen zehn Mal Edelmetall

Insgesamt holten die deutschen Starter zehn Mal Edelmetall: "Es war die erwartet schwere Europameisterschaft, denn im Vorfeld hatten wir mit Verletzungen, Erkrankungen und Materialproblemen zu kämpfen. Nun können wir doch auf eine gute, wenn auch nicht optimale EM zurückblicken. Kompliment an das Team, das sowohl nach den Viertelfinal-Tagen im Einzel als auch im Team wieder aufgestanden ist und mehr Gold und Silber als vor 2 Jahren in Lignano geholt hat", so Bundestrainer Volker Ziegler. "Nun sind wir auf dem Weg nach Rio und werden alle Ressourcen für ein erfolgreiches Abschneiden bei den Paralympics 2016 bündeln", blickt der Bundestrainer voraus. "Erste Schritte dazu haben wir bereits eingeleitet, in dem wir gemeinsame Trainingslager mit den anderen erfolgreichen Nationen Europas vereinbart haben." Weitere Informationen rund um die Europameisterschaften und alle Ergebnisse finden Sie auf der Seite des Ausrichters www.parabordtennis.dk , sowie auf der Seite des internationalen Verbandes www.ipttc.org .


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