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Jona Knopp wird jetzt ein "Domspatz"

Das neue Schuljahr hat für den Trierer Jona Knopp mit einer ganz besonderen Herausforderung begonnen: Der 14-Jährige hat sich den Regensburger Domspatzen angeschlossen und besucht für (mindestens) ein Jahr das Internat des weltberühmten Chores in der Donaustadt.
Domkapellmeister Thomas Kiefer überreicht Jona Knopp zum Abschied eine Stimmgabel und wünscht ihm viel Erfolg. Foto: Andreas Arens

Domkapellmeister Thomas Kiefer überreicht Jona Knopp zum Abschied eine Stimmgabel und wünscht ihm viel Erfolg. Foto: Andreas Arens

Hunderte von Kilometern fernab der Heimat zu sein und vorerst in ein ganz neues Umfeld einzutauchen findet der Gymnasiast "spannend und interessant": Sein Talent als Tenor will Jona nun auch bei einem der weltbesten Kinder- und Jugendchöre, der auf eine über 1000-jährige Tradition zurück blickt, beweisen. Seit 2007 aktiv Stolz ist natürlich Thomas Kiefer. Der Domkapellmeister hatte Jona seit 2007 unter seinen Fittichen – zunächst im sogenannten "Vorchor" und dann seit 2010 bei den neu gegründeten Domsingknaben. Hier sind auch Jonas´ Brüder Mathis und Theo aktiv. Überhaupt sind die Knopps sehr musikalisch: Vater Daniel ist im Feyener Musikverein eine feste Größe und spielt mit Opa Werner aus Hetzerath, der außerdem Klavierbauer ist, in einer Band.  Mit den Trierer Domsingknaben ist Jona in der Welt bereits ganz schön herum gekommen: Nach Spanien, Salzburg und sogar ins kanadische Vancouver ging es in den vergangenen Jahren. Und auch in Regensburg hatte er schon ein Gastspiel. Mit den Domspatzen gab es für die Trierer dabei sogar gemeinsame Auftritte. "Das war für uns eine große Ehre. Im Verhältnis ist es so, als wenn die Jugendfußballer der Trierer Eintracht ein gemeinsames Trainingslager mit ihren Kollegen vom FC Bayern München absolvieren", lässt Thomas Kiefer, der als Domkapellmeister insgesamt 200 Sänger in verschiedenen Jugend- und Erwachsenenchören betreut, durchblicken. Nach den gegenseitigen Besuchen wuchs Jonas Interesse, es auch einmal bei dem Chor von Weltruf zu versuchen. Vorsingen bei Chorleiter
Das Anmelde- und Bewerbungsprozedere erreichte seinen Höhepunkt, als er bei Chorleiter Karl-Heinz Liebl vorsang. "Als er dann zu mir sagte 'Ich will Dich in meinem Chor haben' konnte ich es anfangs kaum fassen", gibt Jona zu. Mutter Kerstin sieht das Engagement eines ihrer Söhne fernab der Heimat "mit einem lachenden und weinenden Auge", gibt aber auch zu: "Jona hat sich über die Zusage so gefreut, da war es klar, dass wir es ihm auch ermöglichen, nach Regensburg zu gehen." Zunächst sieht er sein Engagement in Regensburg, das neben dem Schulunterricht auch mindestens fünf statt der bisher in Trier üblichen zwei Gesangsproben erfordert, auf ein Jahr begrenzt. Ob er später auch mal sein Geld als Musiker verdienen will, vermag er jetzt noch nicht zu sagen: Zunächst konzentriert er sich voll auf seine Einsätze als "Domspatz".                                AA


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