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Karl Marx regelt jetzt den Verkehr in Trier

Ganze 200 Jahre alt wird Karl Marx im Jubiläumsjahr 2018. Zahlreiche Veranstaltungen locken in diesem Jahr Besucher aus der ganzen Welt nach Trier. Pünktlich zum Geburtstag des berühmtesten Trierers am 5. Mai wird eine Statue am Simeonstiftplatz eingeweiht. Vorab haben Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Verkehrsdezernent Andreas Ludwig eine neue Ampelinstallation zusammen mit einer lebensgroßen Karl Marx-Puppe vorgestellt.

Drei Monate hat es gedauert, bis die Figur fertig war. Hergestellt wurde sie aus dem Körper einer
normalen Schaufensterpuppe und Silikon. Als Vorlage diente ein Foto aus dem Jahr 1875 von John
Mayall. Die Bronzestatue des chinesischen Künstlers Wu Weishan, die im Mai aufgestellt wird, ist
hingegen aus Bronze und mit über vier Metern deutlich größer als der echte Karl Marx.

Marx wacht über Fußgänger

Die Figur ist aber nicht die einzige Neuerung, die die Bürger künftig bestaunen können. An einer
Ampel, unweit der Statue, wacht Marx künftig persönlich über die Fußgänger. Die gewohnten
Kunststoffschablonen der Ampelmännchen wurden ausgetauscht und nun erstrahlt Marx selbst im
Stile der Ost-Ampelmännchen in rot und grün. Entworfen hat sie der Trierer Cartoonist und Comic-
Zeichner Johannes Kolz im Auftrag des städtischen Amts für Presse und Kommunikation. Die
Gestaltung war für ihn eine große Ehre, aber auch eine Herausforderung: "Es gab genaue Vorgaben.
Die Figur muss klar ersichtlich als gehend und stehend zu erkennen sein. Sie soll aber auch mit
wenigen Linien als Karl Marx identifizierbar sein." Der typische Bart und Gehrock haben ihm
jedoch geholfen, Marx auch in diesem minimalistischen Stil klar herausarbeiten zu können.

"Schönes Symbol"

Auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe ist zufrieden mit dem Ergebnis. Die Verantwortlichen
hatten lange überlegt, wie Marx in die Stadt geholt werden kann, um den Menschen zu zeigen
welche besondere Bedeutung er für die Stadt hat. "Wir zeigen Flagge für Karl Marx und ich finde,
es ist ein schönes Symbol." Inspiriert wurde die Idee von Städten wie Mainz, die mit den
Mainzelmännchen ebenfalls Figuren mit Bezug zur Stadt auf ihren Ampeln zeigen.
Eine weitere Karl Marx-Ampel wird außerdem in der unmittelbaren Nähe des Karl Marx-Hauses
aufgestellt. Bei diesen beiden Ampeln soll es jedoch nicht bleiben. Es ist bereits geplant, noch ein
paar mehr in der Stadt zu installieren. JU


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