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Giacomo Puccinis Oper "Tosca" feiert am Samstag, 16. Januar, Premiere am Theater Trier. Die Inszenierung stammt ovn Alexander Charim. Er macht das tragische Gefangensein der Titelheldin im Spiel zum Prinzip: Tosca ist gleichzeitig Hauptdarstellerin und Regisseurin in einem von ihr inszenierten Theaterstück. Von den Obsessionen ihres Lebens umgeben, erzählt sie ihre Geschichte radikal aus dem Blickwinkel der eigenen erregten Wahrnehmung. Im Akt des Erzählens schließlich vollzieht sich der Prozess ihrer Subjektwerdung.
Bei der Probe. Foto: Vincenzo Laera
In "Tosca" geht es um eine Bühnendarstellerin, deren Persönlichkeit eine so übergroße Bedeutung und Aura entwickelt hat, dass diese sich von den einzelnen Rollen ablöst und ein Eigenleben zu führen beginnt. Nicht nur die Rollen verschwinden, auch der Mensch verschwindet hinter dieser übergroßen Kunstfigur. Das Oszillieren zwischen Realität und Spiel wird für die Diva zum Lebensprinzip, bis sie selbst beides nicht mehr unterscheiden kann. Sie lebt im Spannungsfeld zwischen Substanz und Erscheinung, zwischen der Zerbrechlichkeit ihres privaten Egos und der Perfektion ihres öffentlich inszenierten Bildes. Tosca ist so eine Diva, ein Opernstar, eine Aufsteigerin, die sich in einem terroristischen System behaupten will. Als Künstlerin und Teil der Selbstinszenierung dieser Diktatur, lebt Tosca in der Illusion, unpolitisch bleiben und ihr privates Glück pflegen zu können. Sie liebt den Maler Cavaradossi, der durch ihre Schuld ins Visier des Polizeichefs Scarpia gerät. Es entspinnt sich eine Dreieckskonstellation, in der zwei unterschiedliche politische Pole mit den beiden erotischen Rivalen verknüpft werden.
Ideales Objekt der Manipulation
Toscas ungesteuerte Emotionalität macht sie zum idealen Objekt der Manipulation. Sie ist süchtig nach Erregung, nach Liebe, nach Macht, nach Wirkung. Sie kennt keine Mitte. Jeden Moment ihres Lebens zelebriert sie als Schauspielerin. Scarpia erkennt diese Schwäche und den damit verbundenen eingeschränkten Blickwinkel Toscas , genauso wie ihre Fragilität als Einfallstor für seine Intrige. Wie Jago tröpfelt er das Gift der Eifersucht in ihr Ohr und meint auf diese Weise uneingeschränkte Gewalt über sie zu erlangen.
Premiere und Tickets
Die Premiere findet am 16. Januar um 19.30 Uhr statt. Weitere Termine: 22., 24. und 31. Januar, 3. und 16. Februar, 4., 11. und 13. März. Infos und Karten gibt es hier.