Nico Lautwein

Last-Minute-Wahnsinn in Offenbach: König sichert Eintracht-Trier ersten Auswärtssieg

Trier. Was für ein Finish: Die Moselstädter gewinnen mit 2:1 bei Kickers Offenbach. Dank eines Last-Minute-Treffers von Sven König in der Nachspielzeit. Es ist der erste Auswärtssieg der Saison für die Eintracht.

SVE Flagge im Moselstadion. Dieses mal ging es für die Moselstädter nach Offenbach.

SVE Flagge im Moselstadion. Dieses mal ging es für die Moselstädter nach Offenbach.

Bild: Kevin Schößler

Sie können es noch: Der SVE hat sein Spiel bei den Kickers Offenbach am Sonntagnachmittag mit 2:1 (1:0) gewonnen. Ein Last-Minute-Treffer von Sven König in der vierten Minute der Nachspielzeit bescherte den Blau-Schwarz-Weißen nicht nur den ersten Auswärtssieg der Saison, sondern dem prall gefüllten Gästeblock im Stadion am Bieberer Berg auch die pure Ekstase. Durch die drei Punkte in Offenbach rückt der SVE nach 14 Spielen auf den siebten Tabellenplatz der Regionalliga Südwest vor.

Trier startet konzentriert in intensives Spiel

Eintracht-Trier und Auswärtsspiele – das ist in der laufenden Regionalliga-Saison noch keine Liebesgeschichte. Während die Moselstädter auf heimischem Geläuf bereits sechs Siege verbuchen konnten, warteten sie auswärts noch auf den ersten Dreier. Dass sich das unbedingt ändern sollte, ließ der SVE die zahlreichen mitgereisten Anhänger aus Deutschlands ältester Stadt im Traditionsduell mit den Kickers aus Offenbach früh wissen.

Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Klasen wirkte vor einer Top-Kulisse mit 6.198 Zuschauern hochkonzentriert und engagiert. Ähnlich sah das allerdings auch bei den Gastgebern aus. Folglich entwickelte sich ein Spiel, das zwar aufgrund der hohen Intensität und Einsatzbereitschaft unterhaltsam, aber auch relativ chancenarm war. Früh musste Klasen zudem den ersten Wechsel vornehmen und brachte Noah Awassi für den verletzten Henri Weigelt (21.). Auch danach blieb es dabei, dass sich die Partie überwiegend im Mittelfeld abspielte. Als im Stadion am Bieberer Berg alle schon in Richtung Halbzeitpause schielten, wurde es dann plötzlich doch noch einmal gefährlich: Kevin Heinz zog auf der linken Seite zur Grundlinie und flankte präzise auf den langen Pfosten. Dort lauerte Jannis Held und köpfte den Ball aus kurzer Distanz zum 0:1 in die Maschen (45.+1).

Offenbach gleicht aus – Trier verpasst Elfmeter

Nach dem Seitenwechsel knüpften beide Teams nahtlos an die erste Hälfte an. Die Partie blieb arm an klaren Torchancen, aber reich an Intensität. Erst nach knapp einer Stunde wurde es wieder gefährlich: Tim Sausen eroberte gegen OFC-Kapitän Rossmann den Ball und zog Richtung Tor. Kurz vor dem Sechzehner wollte Sausen den mitgelaufenen Wähling in Szene setzen, traf den Ball beim Querpass aber nicht richtig (58.). Die Eintracht hatte die Partie nun im Griff, Offenbach mühte sich vergeblich um Abschlussgelegenheiten. Dennoch kamen die Hausherren zum Ausgleich. Eine Hereingabe von links konnte Torhüter Radomir Novakovic nicht festhalten, und der eingewechselte Jona Borsum staubte zum 1:1 ab (73.). Es war der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase.

Damjan Marceta, eine Viertelstunde vor Schluss für Wähling eingewechselt, wurde im Strafraum der Kickers zu Fall gebracht – Schiedsrichter Roy Dingler entschied auf Elfmeter. Nach heftigen Protesten sahen Offenbachs Trainer Kristjan Glibo und sein Co-Trainer Fabio Audia die Rote Karte (85.). Marceta scheiterte jedoch mit seinem Strafstoß an Torwart Johannes Brinkies (86.). Nur Sekunden später hatte Kapitän Maurice Wrusch den Siegtreffer auf dem Fuß, fand mit seinem Querpass aber keinen Abnehmer.

Königs Traumtor in der Nachspielzeit

Doch wie schon in Halbzeit eins blieb Eintracht-Trier bis zum Schluss am Ball – und sorgte in Person von Sven König tief in der Nachspielzeit für Ekstase unter den mitgereisten Fans. Der 29-Jährige zog aus halblinker Position in Richtung Zentrum und traf mit einem wuchtigen Schuss über den linken Innenpfosten zum 2:1 (90.+4). Kurz darauf war Schluss – der Jubel im Gästeblock kannte keine Grenzen.

Erster Sieg in Offenbach seit 1987

Durch den ersten Auswärtssieg der Saison und den ersten Erfolg auf dem Bieberer Berg seit 1987 rückt Eintracht-Trier nach dem 14. Spieltag mit 23 Punkten auf Platz sieben der Regionalliga Südwest vor. Am kommenden Samstag will der SVE beim KSV Hessen Kassel nachlegen. Anstoß ist um 14 Uhr.

Kickers Offenbach: Brinkies – Breitenbach (62. Mustafa), Rossmann, Arh Cesen, Stellwagen (72. Borsum) – Karada, Marcos, Knothe – Staude, Barry (90.+8 Bah), Skolik
Eintracht-Trier: Novakovic – Rahn, Weigelt (21. Awassi), Wrusch, Heinz – Yavuz (75. Schuster), Spang – Held (75. Herber), Wähling (75. Marceta), König – Sausen (62. Sossah)
Tore: 0:1 Held (45.+1), 1:1 Borsum (73.), 1:2 König (90.+4)
Zuschauer: 6.198
Schiedsrichter: Roy Dingler
Besonderes Vorkommnis: Marceta verschießt Foulelfmeter (86.)

Quelle: SVE

 


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