Den 200. Geburtstag von Karl Marx wollte die chinesische Staatsregierung zum Anlass, um der Stadt eine Skulptur zu schenken. Die Marx-Statue soll allerdings bedeutend größer werden, als ursprünglich geplant und auch der Standort soll geändert werden. Das hatte bereits für Diskussionsstoff in Trier gesorgt. OB Wolfram Leibe war jetzt zu Gast beim chinesischen Botschafter.
Als "Geste der freundschaftlichen Verbundenheit mit der Stadt Trier" hat der chinesische Botschafter in Berlin, Shi Mingde, bei einem Treffen mit OB Wolfram Leibe die Absicht Chinas dargestellt, Trier als Geburtsort von Karl Marx zum Jubiläumsjahr 2018 eine Marx-Statue zu schenken. Der renommierte Bildhauer Wu Weishan soll die Skulptur gestalten. Als Standort ist auf Wunsch des Künstlers der Simeonstiftplatz mit Blickkontakt auf das Wohnhaus, in dem Marx in unmittelbarer Nähe zur Porta Nigra die längste Zeit in Trier wohnte, im Gespräch.
Karl Marx als großen Sohn der Stadt sichtbar machen
Leibe erläuterte bei dem einstündigen Gespräch in der chinesische Vertretung in der Bundeshauptstadt seinem Gesprächspartner den Stand der Vorbereitungen für das bevorstehende große Jubiläum und ging dabei auch auf aktuelle Diskussionen in der Moselstadt ein. "Es geht darum, im Karl-Marx-Jahr Karl Marx als den größten Sohn der Stadt der Stadt sichtbar zu machen und ihn in all seinen Facetten als philosophische Figur zu beleuchten, durch Wissenschaft, Kultur und auch die Errichtung eines Denkmals", so Leibe. Karl Marx solle "200 Jahre nach seiner Geburt neu bewertet und im historischen Kontext eingeordnet werden."
Hintergrund
Die Marx-Statue sollte eigentlich unweit des Karl Marx-Hauses auf dem kleinen Platz Ecke Karl-Marx-Straße/Jüdemer Straße aufgestellt werden. Künstler Wu Weishan war im Januar in Trier, um sich einen Eindruck von dem Standort zu machen. Jetzt ist allerdings klar: Der Platz eignet sich nicht für die Marx-Skulptur. Grund: Sie ist mit 6,30 Meter schlichtweg zu groß. Die Stadt Trier überlegt deshalb die Mega-Statue auf dem Simeonstiftplatz aufzustellen.Bei Teilen der Bevölkerung stößt das auf Unmut. Man befürchtet, dass Marx mit der Mega-Statue und der prominenten Platzierung am Simeonstiftplatz unkritisch glorifiziert werden könnte.