Claudia Neumann

Neue Züge für das MoselLux-Netz: Erste FLIRT3 XL zwischen Trier, Koblenz und Perl unterwegs

Trier/Region. DB Regio startet Probebetrieb mit Fahrgästen – 19 Neufahrzeuge sollen Komfort und Pünktlichkeit im Regionalverkehr steigern

Bild: SPNV-Nord

Seit gestern setzt DB Regio Mitte erstmals einen neuen Zug des Typs Stadler FLIRT3 XL auf den Strecken zwischen Trier, Koblenz und Perl ein. Der Einsatz ist Teil des Probebetriebs im Rahmen der Inbetriebnahme des sogenannten MoselLux-Netzes. Bereits 5.000 Testkilometer hat das Fahrzeug absolviert, nun folgen weitere 2.500 Kilometer pro Woche im Fahrgastbetrieb. Ziel ist es, Zuverlässigkeit, technische Stabilität und Systeme wie WLAN oder Fahrgastinformation unter realen Bedingungen zu prüfen.

„Wichtiger Schritt im Alltagstest“

„Wir freuen uns auf die neuen Züge, die unseren Fahrgästen mehr Komfort bieten. Der Probebetrieb ist für uns ein wichtiger Schritt: So können wir das Fahrzeug im Alltag testen und wertvolle Erfahrungen sammeln – insbesondere unsere Fahrpersonale“, erklärt Dr. Silke Janser, Vorsitzende der Regionalleitung DB Regio Mitte.

Insgesamt liefert Stadler 19 Fahrzeuge dieser Baureihe für den Einsatz zwischen Trier, Koblenz und Perl. Nach der Elektrifizierung sollen die Züge auch auf der Moselweinbahn zwischen Traben-Trarbach und Bullay verkehren.

Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg

Auftraggeber der neuen Verkehre sind der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) mit Sitz in Koblenz und das saarländische Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz. Das Projekt befindet sich in der Endphase: Acht Fahrzeuge sind ausgeliefert, die Zulassung liegt seit Ende Juli vor, und die Schulung der Fahrpersonale läuft auf Hochtouren.

„Endlich kann der erste der insgesamt 19 neuen MoselLux-Züge im Fahrplanbetrieb entlang der Mosel eingesetzt werden. Wir danken den Projektpartnern ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit“, sagt Thorsten Müller, Verbandsdirektor des SPNV-Nord. Auch Projektleiter Holger Maier betont: „Mit dem Start des Fahrgastbetriebs haben wir einen wichtigen Meilenstein im neuen MoselLux-Angebot erreicht.“

Barrierefrei, komfortabel und fahrradfreundlich

Saarlands Mobilitätsministerin Petra Berg verweist auf den Nutzen für Reisende: „Ich freue mich, dass nach dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Perl jetzt auch die neuen Züge auf der Obermosel zum Einsatz kommen. Mit bis zu 30 Stellplätzen für Fahrräder und ausreichend Platz für Rollstühle oder Kinderwägen sorgen sie für entspanntes Reisen im Alltag und im Urlaub.“

Die vierteiligen Züge bieten Platz für 507 Fahrgäste, davon 245 Sitzplätze. Die FLIRT3 XL sind klimatisiert, mit Steckdosen, Videoüberwachung, kostenlosem WLAN und einem modernen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Das stufenlos begehbare Fahrzeug verfügt über zwei WCs, darunter ein barrierefreies.

Besonderheiten des neuen Zugtyps

Ein Alleinstellungsmerkmal ist das Einbahnstraßen-Prinzip für Fahrräder: In den Endwagen mit jeweils zwei Türen pro Seite können Fahrräder schnell und ohne Hindernisse ein- und aussteigen. Mit sieben Türen pro Fahrzeugseite ermöglichen die Züge zudem einen zügigen Fahrgastwechsel – ein Vorteil für die Pünktlichkeit.

„Mit dem erfolgreichen Start des Probebetriebs gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Regelbetrieb. Die Auslieferung der restlichen Fahrzeuge erfolgt nun sukzessive und eng abgestimmt mit unseren Partnern“, sagt Jure Mikolčić, Geschäftsführer von Stadler Deutschland.

Weitere Informationen zum MoselLux-Projekt gibt es unter www.bahnfahren-im-suedwesten.de/wir/mosellux/zuege


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