Nikolas Christian Leube

Olivia Gürth krönt Trierer Gala

Trier. Das 22. Volksbank Trier-Flutlichtmeeting übertraf am späten Freitagabend alle Erwartungen.

Millimeter-Entscheidung: Olivia Gürth katapultiert sich noch vor Kinga Krolik ins Ziel des 2000-Meter-Hindernislaufs.

Millimeter-Entscheidung: Olivia Gürth katapultiert sich noch vor Kinga Krolik ins Ziel des 2000-Meter-Hindernislaufs.

Bild: D. Prediger Silvesterlauf Trier e.V.

Spitzensportler aus 18 Nationen begeisterten die etwa 700 Zuschauer im Moselstadion bei idealen Bedingungen und erfüllten das Motto des vom Verein Silvesterlauf Trier organisierten Leichtathletik-Spitzenevents ("Weltklasse trifft Talente“) mit Leben. Die große Klasse spiegelt sich auch darin, dass zehn Nationen an den Top-Drei-Platzierungen beteiligt waren. Den Auftakt bildeten die Trierer Schulstaffelmeisterschaften um die Pokale des Oberbürgermeisters mit einer Rekordbeteiligung.

Dramatischer Schlussakt

In den fünf packenden Laufentscheidungen des internationalen Programms gab es teilweise Millimeter-Entscheidungen. Olivia Gürth entriss der Polin Kinga Krolik quasi auf dem Zielstrich den Sieg. Dramatischer hätte der Schlussakt im Moselstadion nicht geschrieben werden können. Wer vorne war? Mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, warf sich die U23-Europmeisterin aus Diez als Erste ins Ziel des Rennens über 2000-Meter-Hindernis und konnte so im letzten Rennen des Leichtathletik-Topevents zum krönenden Abschluss den einzigen deutschen Sieg einfahren. In 6:10,46 Minuten lief Gürth deutsche Jahresbestzeit. Für Gürth markiert Trier den Abschluss einer großartigen Saison mit fünf persönlichen Bestzeiten, Doppel-Gold bei den deutschen Juniorenmeisterschaften und dem U23-Europameistertitel.

Kenianerin Kiprotich in 1:59,97 über 800 Meter

Auch die internationalen Spitzenergebnisse der anderen Wettbewerbe genügten bei idealen äußeren Bedingungen allerhöchsten Ansprüchen. Erstmals auf Trierer Boden blieb eine Frau unter zwei Minuten über die 800-Meter-Distanz. Vivian Chebet Kiprotich aus der Läufernation Kenia leistete bei ihrem Sieg in 1:59,97 Minuten Maßarbeit, die zweitplatzierte Irin Sophie O’Sullivan holte sich nach der Verbesserung ihres Hausrekordes (2:01,43) eine halbe Stunde später nach einem taktischen Rennen über 2000 Meter vor der Niederländerin Marissa Damink den Sieg.

Ein 3000-Meter-Lauf der Extraklasse

Luxemburgs Sportidol Charles Grethen hatte die kürzeste Anreise der Spitzenathleten aus insgesamt 18 Nationen. Bei seinem "So-gut-wie-Heimspiel“ ließ der 1500-Meter-Olympiafinalist mit seinem Spurtsieg über 3000 Meter vor dem Australier Matthew Ramsden die Begeisterung der etwa 700 Zuschauer hochkochen. "Als es auf die letzte Runde ging, wusste ich, dass meine Kraft auch für einen Sieg im Spurt reichen würde“, sagte Grethen, nachdem er den Nationalrekord auf 7:43,41 Minuten verbessert hatte. Das freudige Strahlen wollte gar nicht mehr aus dem Antlitz des 31-jährigen Luxemburgers weichen.

Lehrstunde für U23-Meister Benjamin Dern

Benjamin Dern erhielt bei seinem Heimspiel eine Lehrstunde: Der deutsche 5000-Meter-Meister der Altersklasse U23 vom Verein Silvesterlauf konnte bei seinem Debüt über 10.000 Meter nur bis zu Hälfte der Distanz das geplante Tempo halten und lief nach 30:42,49 Minuten entkräftet ins Ziel. Das Rennen endete deutlich über dem Meetingrekord von Derns Vereinskamerad Samuel Fitwi (2022: 28:48,50 Minuten). Fitwi ordnet zurzeit im äthiopischen Höhentrainingslager alles der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon unter. In seiner Abwesenheit kam es zu einem belgischen Dreifacherfolg durch Arnaud Dely (29:25,05), Arnaud Collard (29:27,34) und Enzo Noel (30:27,32).

Weitere Infos zu allen Ergebnissen unter:

https://silvesterlauf.de/aktuelles/

Quelle: Silvesterlauf Trier e.V.

 

 


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