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Ostern: Von bunten Eiern, Hasen und einem Mann am Kreuz

Ostern steht vor der Tür und das wird natürlich wieder gefeiert. Aber warum eigentlich? Was hat die Kreuzigung von Jesus Christus damit zu tun und woher kommen der Osterhase und die bunten Eier? Warum darf man an Karfreitag kein Fleisch essen? Der WochenSpiegel ist diesen Fragen nachgegangen.

Ostern ist das höchste christliche Fest – noch vor Weihnachten. Es steht für die Auferstehung Jesu, die Vergebung der Sünden und das ewige Leben. Ostern wird eingeläutet von der Karwoche. Sie beginnt am Palmsonntag. An diesem Tag soll Jesus auf einem Esel in Jerusalem eingeritten sein. Angeblich legten die Menschen Palmzweige auf den Boden, damit der Esel nicht auf dem staubigen Boden gehen musste. Auch heute noch werden in vielen Kirchen nach dem Gottesdienst Palmzweige verteilt. Am Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen zwölf Aposteln das letzte Abendmahl. Der Name des Gründonnerstags geht übrigens auf das mittelhochdeutsche Wort "greinen" (wehklagen) zurück. Wenig später wurde Jesus nämlich von seinem Anhänger Judas verraten und von den Römern verhaftet. Der römische Statthalter Pontius Pilatus verurteilte ihn zum Tode. An Karfreitag wurde Jesus laut der Bibel gekreuzigt. Seine Mutter Maria und einige Anhänger holten ihn der Überlieferung nach vom Kreuz und legten ihn in eine Höhle, die mit einem großen Felsen verschlossen wurde.  An Karfreitag werden heute noch verschiedene Brauchtümer gepflegt: So essen viele Menschen an diesem Tag Fisch. Nach christlicher Tradition soll an Freitagen auf Fleisch verzichtet und stattdessen Fisch gegessen werden – der zählt laut christlicher Auffassung nicht zu Fleisch. Der Fisch ist außerdem eines der ältesten Symbole, mit dem sich die Christen zu erkennen gaben. Der Karfreitag zählt heute zu den stillen Feiertagen, deshalb gilt an diesem Tag auch ein Tanzverbot. In vielen Regionen finden an Karfreitag Andachten und Prozessionen statt. An Ostersonntag wollten der Bibel nach einige Frauen das Grab Jesu aufsuchen. Es war allerdings leer. Ein Engel erschien ihnen und verkündete, Jesus sei auferstanden.

Ursprünge des Osterfestes

Ostern geht unter anderem auf das mehrtägige Pascha-Fest zurück, mit welchem die Juden den Auszug aus Ägypten und das Ende der Sklaverei feiern. Das letzte Abendmahl, die Kreuzigung und die Auferstehung fielen laut Überlieferung in eine Pascha-Woche. Mit dem Osterfest wird traditionell aber auch der Frühling begrüßt. So soll Ostern auf das heidnische Frühlingsfest Ostara zurückgehen. Das Fest wurde zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin an der Frühlings-Tagundnachtgleiche (21. März) gefeiert. Viele Bräuche, wie beispielsweise der Osterhase oder das Bemalen von Eiern, haben ihren Ursprung in heidnischen Traditionen (s. Kasten). Das Wort »Ostara« soll sich übrigens von dem althochdeutschen Begriff für die angelsächsische Frühlings- und Fruchbarkeitsgöttin Eostre ableiten und "Osten" bedeuten.

Ostern und der Vollmond

Ostern findet jedes Jahr an einem anderen Datum statt. Grund: Der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Dieses Datum entscheidet, wann die Fastenzeit beginnt (40 Tage vor Ostersonntag) und wann die Karwoche stattfindet.


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