Elf Spiele gewonnen, vier verloren - so lautet die Heimbilanz der Gladiators nach dem 91:72-Erfolg gegen Hamburg und vor der nicht nur dadurch sicheren Qualifikation fürs Playoff, das für die Trierer Basketball-Profis am 8. April in Gotha oder in Kirchheim beginnt. Aus beiden genannten Städten sind die Gladiators Ende November bzw. im Februar als Sieger heimgekehrt. Das erste Play-off-Spiel in Trier (und das absolut nächste an der Mosel) folgt dann am 10. April.
Von Bernd Schneider
In Deutschlands zweitgrößter Stadt gab es bis zur März-Mitte Serientäter, die die Kripo kalt ließen: Die Hamburg Towers kamen im Bewusstsein von zuletzt sechs Siegen in Folge an die Mosel - natürlich um die Serie zu verlängern. Andererseits war ihr Trierer Ergebnis für die Hanseaten schnuppe: Bereits vor der beiderseits 29. Zweitliga-Partie stand fest, dass die Towers weder auf den sechsten Rang des Endklassements zurückfallen noch auf den vierten Rang klettern können. Ein drittes Faktum kam hinzu: Innerhalb des Hamburger Teams grassierte ein Virus, dessentwegen zwei Spieler sich in der Halbzeitpause sogar übergeben mussten. Zudem waren die Norddeutschen ersatzgeschwächt. Unter anderen fehlte der Ex-Trierer Stefan Schmidt wegen eines Kreuzbandrisses.
"Nicht so leicht, wie es aussah"
Dies alles kann den zehnten Rückrunde-Sieg der Gladiators nicht erschwert haben. Aber nicht minder glaubwürdig ist die Kernaussage von Trainer Marco van den Berg: “Es war nicht so leicht, wie es aussah.“ Klar: Der vierthöchste Sieg, das fünfte Mal mehr als 90 Korbpunkte und ein 52:30-Plus bei den Rebounds müssen gegen einen Höherplatzierten, dem 13 Dreier gelangen, erst mal erzielt werden. Es gab außerdem mit 26 Zählern einen Rekord fürs Auftaktviertel. Den Ausschlag für die abschließende Differenz 19 gab nach Ansicht des Verlierer-Trainers das besagte eklatante Missverhältnis bei den Rebounds. Auf diesem Gebiet trat der Ex-Trierer Anthony Canty erwartungsgemäß nicht in Erscheinung, gehörte jedoch zu den effektivsten Hamburger Akteuren und erzielte neun Korbpunkte. Sagen mochte Canty nach dem Spiel nichts. Zweifellos viel besser war die Stimmung bei Gladiator Kevin Smit: Seine Vertragsdauer ist zum dritten Mal verlängert worden - diesmal bis Sommer 2018.
Schonfrist vor Play-offs
Sehr schnell einig geworden wären sich auch die beiden Cheftrainer des Abends: Aus geographischen Gründen würde Towers-Coach Hamed Attarbashi beim Play-off-Auftakt lieber in Gotha als in Kirchheim spielen, während für die Trierer Kirchheim wesentlich näher wäre als Gotha. Doch besagte Trainer können sich diese ihre Win-Win-Situation nicht zimmern, weil nicht sie entscheiden. Die aktuelle Lage im Rennen um den dritten Endrang, dessen Inhaber es mit Trier zu tun bekommt: Gotha und Kirchheim gehen punktegleich ins letzte Hauptrunde-Spiel in Jena (Derby) bzw. daheim gegen den schwachen Tabellenletzten Rhöndorf Dragons. Falls beide gewinnen, ist Gotha wegen Direktvergleichs-Sieg gegen Kirchheim höher platziert und deshalb Gegner der Trierer, die zuvor am Karsamstag in Nürnberg ihren letzten Hauptrunde-Auftritt absolvieren. Das heißt: Eine 20-tägige Schonfrist wegen kleiner Blessuren - unter anderem Patellasehnenreizung bei Top-Mann Dwayne Evans (diesmal mit 23 Zählern) - ist denkbar. Kurioserweise war im Nachhinein auch schon das Ergebnis des Spiels gegen Hamburg für den sechsten Rang bedeutungslos. Aber man konnte natürlich nicht ahnen, dass gleichzeitig sowohl Baunach und Chemnitz als auch Hanau und Nürnberg verlieren.
Statistik und Gewinnspiel
Die erfolgreichsten Gladiators-Korbschützen nach 29 Spielen: Evans 470, Spearman 399, Smit 238, Raffington 155, Ahelegbe 132.
Beim Tippspiel siegte Gladiators-Fan Guido Zeimetz aus Altrich (“76:68“) gegen -Pressesprecher Stefan Kölbel (“80:76“) mit also 11:15 Abweichungen von der realen Differenz.