Seitenlogo
Claudia Neumann

Quartettverein Markusberg lässt altes Brauchtum aufleben

Trier. Patronatsfest der Markuskapelle auf dem Trierer Markusberg am Sonntag, 28. April

Markuskapelle und ein Kuckuck, wie es sie früher zur Kirmes hier für die Kinder gab

Markuskapelle und ein Kuckuck, wie es sie früher zur Kirmes hier für die Kinder gab

Bild: Privat

Am 25. April 1844 wurde die Vorgängerkapelle der heutigen Markuskapelle auf dem Markusberg wieder geweiht. Zuvor war sie 1802 im Zuge der Säkularisation als kirchlicher Besitz eingezogen und später versteigert worden. Bis zur Wiederherstellung diente sie als Schafstall. Mit der Einweihung 1844 lebte die frühere Wallfahrt in der Oktave zum Markusfest, mit vielen Pilgern aus dem Trier- und Luxemburger Land, wieder auf. Damit erstarkte auch die Markusberger Kirmes wieder.

Um 1900 waren die Pilgerströme, auch infolge des Kirchenkulturkampfes der 1870iger Jahre, "versiegt". Die Kirmes aber überlebte und wurde noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts groß gefeiert. Eine Werbeanzeige des Café Mohrenkopf von 1938 versprach sogar neben Schießbuden und Schiffschaukel an zwei Tagen Tanzveranstaltung. Auch bis in die 1970iger Jahre war noch für viele Trierer der Markusberg mit seiner Kirmes ein beliebtes Ausflugsziel.

Heutzutage gibt es keine Kirmes mehr und für die Kinder keine Kuckucke und Süßigkeiten. Der "Quartettverein Markusberg" sieht sich in der Verpflichtung die Erinnerung an das Brauchtum wach zu halten. Hierbei wird der Wiederherstellung und Einweihung des kleinen Gotteshauses vor 180 Jahren gedacht.

Übrig geblieben ist der alljährlich Festgottesdienst zu Ehren des Evangelisten Markus, dem Patron der beliebten Kapelle hoch über Trier. Durch chor-musikalischer Gestaltung der Messfeier und dem traditionellen Ansingen des Frühlings vor der Kapelle, pflegt der Chor das uralte Brauchtum. Über zahlreiche "Pilger" würden sich die Markusberger freuen.


Meistgelesen