

Der Abschlussbericht des ersten Rheinland-Pfalz-Monitors wurde veröffentlicht und beleuchtet, wie die Menschen im Land zur Demokratie stehen. Die Studie, eine Zusammenarbeit des Landtags Rheinland-Pfalz und der Universität Trier, zeigt, dass 89 Prozent der Befragten die Demokratie als beste Staatsform ansehen. Gleichzeitig sind Populismus und Verschwörungsdenken weit verbreitet. Hauptprobleme 2023: Asyl- und Bildungspolitik.
Landtagspräsident Hendrik Hering betont die Bedeutung der Studie angesichts zunehmender Gefährdungen der Demokratie durch Extremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Ziel sei es, Demokratiebildung zu stärken, vor allem für unterrepräsentierte Gruppen wie Jugendliche in Brennpunkt- und Förderschulen. Eine verlässliche Finanzierung politischer Bildung sei dafür unerlässlich.
Professor Uwe Jun hebt hervor, dass besonders Menschen mit niedrigerem Bildungsstand und geringerem Einkommen unzufrieden mit der Demokratie sind. Während die Zufriedenheit in Großstädten hoch ist, zeigen Mittelstädte deutliche Unzufriedenheit. Diese regionalen Unterschiede sollen in der nächsten Studie genauer untersucht werden.
Der nächste Rheinland-Pfalz-Monitor startet im Sommer 2025, um langfristige Entwicklungen der politischen Kultur zu erfassen. Ergebnisse werden für Herbst 2025 erwartet. Ein Vergleich mit anderen Bundesländern, die ähnliche Studien durchführen, soll künftig ebenfalls in den Fokus rücken.
Die Erhebung basiert auf Telefon- und Onlineinterviews, durchgeführt vom Trierer Institut für Demokratie- und Parteienforschung. Neben Demokratiezufriedenheit und Institutionenvertrauen lag ein Fokus auf Phänomenen der Radikalisierung. Ein Sonderthema 2023: die Einstellung der Bürger zum Klimaschutz. Die Studie schließt eine Forschungslücke und liefert wichtige Erkenntnisse für die Zukunft der politischen Bildung in Rheinland-Pfalz.



