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Seit 2010 wieder mehr Firmengründungen als Abmeldung

Gute Nachrichten für die regionale Wirtschaft: 2015 wurden in der Region Trier zum ersten Mal seit 2010 wieder mehr Gewerbe an- als abgemeldet. Das belegt der Gründerreport 2016 der Starterzentren Rheinland-Pfalz. Die Zahl der Neuanmeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf knapp 4.000. Die Gewerbeabmeldungen gingen hingegen sogar um neun Prozent auf 3.716 zurück. Unter dem Strich gab es 2015 in der Region Trier exakt 238 Betriebe mehr als noch im Vorjahr.
Foto: Symbolbild/Archiv

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Die meisten Betriebsgründungen erfolgten im Handel und Gastgewerbe (35 Prozent) sowie in der Industrie (28 Prozent). In Relation zur Einwohnerzahl gab es die meisten Anmeldungen im Landkreis Vulkaneifel. Dort erfolgten 18,4 Betriebsanmeldungen je 10.000 Einwohner. Die Stadt Trier belegte in diesem Ranking den zweiten Platz mit 14,4 Anmeldungen, dicht gefolgt vom Eifelkreis Bitburg-Prüm  mit 13,1 Gründungen.

Frauen zählen verstärkt zu den Existenzgründern

Kevin Gläser, Existenzgründungsberater der IHK Trier berichtet vor allem von abhängig Beschäftigten, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen – häufig im Nebenerwerb, um ihre Geschäftsidee am Markt zu testen. Frauen zählen ebenfalls schon seit einigen Jahren verstärkt zu den Existenzgründern, vor allem mit Dienstleistungen im Gesundheitsbereich und Sozialwesen. "Sie wollen häufig flexibel ihre Zeit einteilen, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können", weiß Gläser aus den Gesprächen.

Gründungsklime "noch zufriedenstellend"

Auf rheinland-pfälzischer Ebene bewerten die IHKs und Handwerkskammern das Gründungsklima nur mit der Note "noch zufriedenstellend". Damit die Unternehmenslandschaft zwischen Ahrweiler und Zweibrücken aber weiterhin vital wachsen kann, bedarf es besserer Rahmenbedingungen für Firmengründungen. So sagte der Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft und Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, Arne Rössel: "Es ist eine wichtige Aufgabe, dass wir die Menschen stärker zum Schritt in die Selbstständigkeit ermuntern. Das fängt schon in den Schulen an. Auch hier gilt es, ein positives Bild von Unternehmertum zu vermitteln." Es sei daher wünschenswert, diesen Themenkomplex in den Rahmenlehrplänen im Bereich Wirtschaft zu verankern. Rössel verweist in diesem Zusammenhang auch nach Baden-Württemberg: Das Bundesland führt zum Schuljahr 2016/17 das Schulfach Wirtschaft ein.

Bürger mit ausländischen Pass als Motor

Zu einem wahren Motor des rheinland-pfälzischen Gründungsgeschehens sind Bürger mit ausländischem Pass geworden. Sie meldeten 2015 bereits 20 Prozent aller neuen Firmen an: 4.049 Firmen von EU-Bürgern und 1.776 von Bürgern aus Drittländern. Seit 2012 tragen die Nicht-Bundesbürger mit einem positiven Gründungssaldo zum Zuwachs der rheinland-pfälzischen Unternehmenslandschaft bei.



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